Brauchen einen kühlen Kopf

Für den FC Rheineck 1 gab es am vergangenen Wochenende nach zuletzt drei Unentschieden die erste Niederlage. Mittlerweile haben die Rot-Blauen seit über 300 Spielminuten kein Tor erzielt. Schon am nächsten Heimspiel gegen den FC Rüthi soll die Torabstinenz beendet werden. Bild

Pascal, hast du die 3:0-Niederlage gegen Teufen schon verdaut?

Ja, mittlerweile schon.

Hast du ein spezielles Rezept dafür?

So etwas wie ein Neocitran gegen eine Niederlage habe ich definitiv nicht. Eine Nacht drüber schlafen und warten bis sich die Emotionen gelegt haben, hilft schon sehr.

Wie man im Nachhinein mit einer Niederlage umgeht, hat wesentlich auch mit der Spielvorbereitung zu tun. Wenn du dir nichts vorzuwerfen hast und mit vollem Einsatz bei der Sache warst, dann kannst du auch bei einem Rückschlag in den Spiegel schauen.

Die Torflaute hält weiterhin an. Ist ein Ende in Sicht?

Ja, es ist ein Ende in Sicht.

Und wann genau?

Dann, wenn der Torhunger derart gross ist, dass man gar nicht mehr anders kann als zwangsläufig auf die Jagd gehen zu müssen.

Je grösser das Verlangen, desto unkonventioneller die Mittel.

Wie ist das zu verstehen?

Der Torerfolg kommt dann in regelmässiger Erscheinung, wenn jeder Spieler dazu bereit ist, seine ganz persönliche Wohlfühlzone verlassen zu wollen.

Damit meine ich in erster Linie das Training.

Wir haben Spieler und Spieler.

Die einen trainieren, damit sie anwesend waren und wieder nach Hause gehen können. In etwa so ist auch ihre Konzentration.

Die anderen sind professionell und engagiert bei der Sache. Sie eignen sich Fähigkeiten an und werden besser.

Man stelle sich jetzt beispielsweise eine One-Touch-Ballstafette vor, in der diese zwei Spieler-Typen aufeinandertreffen.

Wie sieht das Ergebnis wohl aus?

Genau, der Ball verspringt…
Und ja, wahrscheinlich genau beim Spieler-Typ, der einfach „nur“ anwesend ist…

Überspitzt formuliert haben wir Stillstand und Fortschritt im gleichen Training.

Die Motivation muss es sein, dass jeder Spieler eine perfekte Trainingseinheit abliefert. Sollte er das nicht hinkriegen, dann hat er für meinen Geschmack auch nichts in der 1. Mannschaft verloren.

Der Siegeswill ist das, was bei einer 1. Mannschaft ganz zuoberst steht! Breitenfussball hin oder her. Die Anforderungen an einen Spieler der 1. Mannschaft müssen höher sein als in jedem anderen Team.

So sehe ich das.

Hast du rückwirkend betrachtet mehr Offensivstärke von deiner Mannschaft erwartet?

Es geht nicht darum irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden.

Ich verlange viel von meinen Spielern und behaupte jetzt einfach Mal, dass das mehr ist als bei meinem Vorgänger.

Diese Aussage ist gewagt, ich weiss, aber es ist die einzige Erklärung, warum und wieso die Spieler häufig noch überfordert sind, wenn plötzlich jemand kommt und sagt, dass alles schneller und am liebsten noch direkt gespielt gehen muss.

Ich glaube auch die konditionellen Aspekte wurden in den letzten Jahren noch nie derart intensiv trainiert, wie während unserer Vorbereitung.

Spannend wird es dann, wenn sich alle Akteure an den Trainingsbetrieb und meine Philosophie gewöhnt haben.

Am kommenden Sonntag spielt ihr auf der heimischen Stapfenweise gegen den FC Rüthi. Ist das für dich eine spezielle Partie?

Nein, warum auch?

Es ist mir bewusst, dass der jetzige Rüthi-Trainer mein Vorgänger bei Rheineck war, mehr aber auch nicht.

Vervollständige den Satz:

Erzielt Rheineck gegen Rüthi ein Tor, dann…

küsse ich den Rasen! 🙂

Holt Rheineck den ersten Sieg der Rückrunde, dann…

gratuliere ich meinen Spielern, mache mich stillheimlich vom Acker und geniesse irgendwo mutterseelenalleine eine Montecristo Open Master! 🙂

Verliert Rheineck gegen Rüthi, dann…

bleibe ich und bestell mir ein grosses Bier! 🙂

Gibt es gegen Rüthi ein Unentschieden, dann…

dreh ich wahrscheinlich durch! 🙂

Der FC Rheineck wird gegen Rüthi zeigen, dass…

wir kämpfen können!

Schlusswort?

Geschätzter FC Rüthi, bei uns hört das Glück mit den Toren in der Nachspielzeit auf.

Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Ich freue mich auf ein gutes Spiel!

(Interview von M. H.)

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