01.05.2016: FC Rheineck : FC Rüthi 5:1 (2:1)

Nach drei Unentschieden und einer Niederlage wollen die Rot-Blauen die Kehrtwende schaffen. Gegen den Tabellennachbarn und ehemaligen Rheineck-Trainer Didi Metzler zählt für Pascal Frommenwiler (Trainer FC Rheineck 1) allein der Sieg. „Wir sind auf drei Punkte eingestellt, deshalb auch die taktische Anpassung. Nach dem Spiel gibt es keine Ausreden. Wir wollen um jeden Preis gewinnen. Wenn nötig, gehen wir mit dem Kopf durch die Wand!“

  1. Halbzeit

Rheineck kontrollierte ab der ersten Minute das Spielgeschehen. Die Rot-Blauen wirkten wacher, parater und entschlossener als die Gäste aus Rüthi.

Nach gerade mal 15 Sekunden kam Lendim „The Boom“ Ibrahimi erstmals zum Abschluss.

Rüthi war vom Rheinecker-Sturmlauf sichtlich überrascht und in vielen Aktionen überfordert. Von den Gästen kam noch wenig bis gar nichts. Wer auf Seiten des FC Rüthi auf Besserung hoffte, hoffte vergebens.

Im Spiel ohne Ball demonstrierte das kompakte Rheineck-Mittefeld mit Christian Sutter, Alessandro Chiarello, Blerim Ibrahimi und Lendim Ibrahimi die nötige Spielintelligenz und liess dadurch den Gegner mehrfach ins Leere laufen.

Leicht hängend hinter der Mittelfeld-Viererkette agierte Offensivstratege Andy Rodrigues. Mit seinen brandgefährlichen Zuspielen aus dem Fussgelenk war er an nahezu jedem Angriff entscheidend beteiligt.

Ganz vorne wirbelte Gabriel Macedo, der oftmals nur mit einem Foul zu stoppen war. Macedo bereitete der Rüthi-Abwehr ganz offensichtlich Kopfschmerzen.

Das Heimteam hielt die Performance und ging in der 17. Minute nach einem Rüthi-Eigentor verdientermassen mit 1:0 in Führung.

Die Gäste fanden keinen Tritt in die Partie. Das unglückliche Kopfball-Eigentor nach einem Eckball war schon fast eine logische Konsequenz.

Rüthi kam dann doch zum ersten Hochkaräter der Partie. Nachdem Innenverteidiger Nicola Di Gregorio auf dem nassen Terrain unglücklich ausgerutscht war, stand ein Rüthi-Spieler plötzlich alleine vor Rheineck-Keeper Marco Dietsche.

Der Heber landete nur auf dem Tornetz. Glück für Rheineck in dieser Aktion.

In der 28. Minute gelang Rüthi per Elfmeter der Ausgleichstreffer. Entgegen dem Spielverlauf stand es plötzlich 1:1.

Die Hausherren liessen sich vom Gegentreffer nicht beirren. Im Gegenteil!

In der 38. Minute zeigte der gelb vorbelastete Blerim Ibrahimi, dass man mit einer gekonnten Technik auch von weiter weg treffen kann.

Mit seinem Sonntagsschuss der Kategorie Champions League (Video auf Facebook) sorgte er für die erneute Führung. Der Rüthi-Torwart war in dieser Aktion chancenlos.

Zum Unverständnis aller Beteiligten sah Ibrahimi nur Minuten später den zweiten gelben Karton und musste in der Folge mit rot vom Platz.

Spätestens jetzt stand auch Rüthi-Coach Didi Metzler ein erstes Mal an der Linie.

Lag es womöglich am Regen, dass nur sein Assistent Ernst Capol das Team coachte und anfeuerte? Es muss am Regen gelegen haben, denn auf der Rüthi-Homepage steht im Match-Preview über Didi Metzler „Dazu braucht es aber wieder von allen 120% Einsatz, wie es unser Trainer Didi Metzler jeweils an der Linie vorlebt (Quelle www.fcruethi.ch). Davon war überhaupt nichts zu sehen.

Rheineck ging verdient mit 2:1 in die Pause.

2. Halbzeit

Auch im zweiten Durchgang brachten die Gäste aus Rüthi keinen Fuss vor den anderen. Rheineck war einfach zu stark und liess dem Gegner keine Möglichkeit ins Spiel zu kommen.

In der 60. Minute erhöhte Christian Sutter per Kopf auf 3:1. Der Assist in Form einer traumhaften Flanke geht auf das Konto von Gabriel Macedo.

Der Rüthi-Untergang schien damit aber noch nicht besiegelt zu sein.

In der 65. Minute erhöhte Lendim Ibrahimi nach einem Elfmeter im Nachschuss zum 4:1.

Und dann wollten auf Seiten der Gäste die Bälle einfach nicht ins Tor.

In der 84. Minute stahl Rheineck-Torhüter Marco Dietsche für einmal den Offensiv-Spielern Ibrahimi & Co. die Show. Mit zwei Mordsparaden innert einem Bruchteil von Sekunden verhinderte er das sichere 4:2.

Die Zuschauer würdigten diese Glanzparade mit Applaus. Marco „Big Save“ Dietsche war da, wenn man ihn brauchte.

Und ganz nach dem Motto, wer will nochmal, wer hat noch nicht, wollte Lendim Ibrahimi himself in der 88. Minute dann halt gleich nochmals zuschlagen und erhöhte sogar auf 5:1.

Dem Tor zum 5:1 ging der Angriff des Tages voraus.

Von der sehenswerten Ballstafette in der Vorbereitung über die tödliche Vorlage per Absatztrick von Schlitzohr Stefano D’Amico bis hin zum Hammer ins Tor von (wen wundert’s?) Lendim Ibrahimi. Einfach nur perfekt herausgespielt!

Rheineck gewinnt in Unterzahlt mit 5:1 (!) gegen Rüthi.

Die Rot-Blauen erzielen damit den höchsten Sieg in der laufenden Saison 2015/16.

Auch agierte die Abwehr-Viererkette mit Routinier Nicola Di Gregorio, Marc Depaoli, Youngster Raoul Marino und Fabio Künzler wieder mit der gewohnten Sicherheit. Sie waren die unauffälligen Büezer im Hintergrund, die einen grandiosen Job verrichtet haben.

Das war grosses Kino und Spektakel pur!

Es war alles dabei: Fussballwetter, Platzverweis, Traumtor, Weltklasseparaden, Penalties und und und… Mehr geht einfach nicht!

Wir waren in allen Bereichen besser als Rüthi und haben das Spiel verdient gewonnen.

Es ist schön, dass wir in der vermeintlich wichtigsten Partie der Rückrunde (hörte ich schon oft) einen klaren Sieg einfahren konnten. Noch schöner wird es beim Gedanken, dass wir in Unterzahl (!) noch drei Tore erzielt haben.

Man kann gar nicht in Worte fassen, was die Spieler heute gezeigt haben. Einfach grossartig! Geniessen und lange genug davon zerren.

Am kommenden Wochenende spielen wir auswärts gegen den FC Schaan. Ich freue mich auf dieses Spiel!

Es ist immer etwas Besonderes, wenn man gegen den Besten der Liga antreten darf. Wir können sehr viel aus solchen Ernstkämpfen lernen und für unsere persönliche Entwicklung mitnehmen.

Ich glaube es ist selbsterklärend, dass Schaan der glasklare Favorit ist. Wir geben uns aber keineswegs geschlagen, sondern probieren so lange wie nur irgendwie möglich mit dem zukünftigen Aufsteiger mitzuhalten.

Wir müssen ein Stück dieser einzigartigen Stimmung rundum den Tabellenführer für uns abschneiden und verinnerlichen.

Irgendwann sind wir die Gejagten.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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