23.04.2016: FC Teufen : FC Rheineck 3:0 (2:0)

Wegen der miesen Wetterbedingungen musste das Meisterschaftsspiel zwischen dem FC Teufen und FC Rheineck auf den Kunstrasen verlegt werden. Trotz Dauerregen und tiefen Temperaturen fanden erfreuliche viele Zuschauer den Weg zum Sportplatz Landhaus. Pünktlich um 17:00 Uhr pfiff Schiedsrichter Egzon Hoxha die Partie an.

1. Halbzeit

Der erste Hochkaräter der Partie ging auf das Konto des FC Rheineck.

In der 7. Minute setzte sich der rekonvaleszente Lendim Ibrahimi entscheidend auf der linken Flügelseite durch und flankte halbhoch vor das Tor. Mittelstürmer Sandro Chiarello rauschte heran und drückte den Ball aus nächster Distanz in die kurze Ecke. Mit einem beeindruckenden Reflex bewahrte der Teufener Keeper sein Team vor dem frühen Rückstand. Grosses Gück für die Hausherren in dieser Situation.

Die Rheinecker liessen sich von der anhaltenden Torflaute nichts anmerken. Ein Blick auf die Statistik unterstrich die Bemühungen der Rot-Blauen. Nach fünfzehn gespielten Minuten hatte sich Rheineck bereits vier Eckbälle und drei Torschüsse erarbeitet. Erfreulich war es, dass die Gäste dank der kurzen Eckballvariante endlich Mal in Ballbesitz geblieben sind.

Kleiner Exkurs: selbst der Rekordmeister aus München braucht fast hundert Eckbälle, um die Kugel über die Linie zu bringen. Und ausgerechnet im Amateurfussball sollen bessere Werte erzielt werden? Wohl eher kaum. Statistisch gesehen sind Eckbälle relativ ungefährlich. Deshalb ziehen viele Mannschaften den sicheren Ballbesitz einer Zufallsflanke in den Strafraum vor.

Sowohl Teufen als auch Rheineck zeigte trotz spiegelglatter Unterlage gute Standfestigkeit. Bei der Ballverwertung – ganz speziell beim First-Touch! – war das Heimteam definitiv besser als der Gast vom Bodensee. Während dem die Rot-Blauen teilweise massiv mit der Ballkontrolle zu kämpfen hatten, brillierte Teufen mit offensiven Ballannahmen und führte die technisch saubere Klinge.

In der 23. Minute entschied Schiedsrichter Hoxha auf Freistoss für Teufen. Bei der Klärung der Situation brachte sich Rheineck unnötig in Bedrängnis, indem sie den Ball nicht entscheidend aus der Gefahrenzone herausbrachten. Mit einem Sonntagsschuss erzielte Luca Locher die 1:0 Führung für Teufen.

Die Rheinecker ärgerten sich zurecht über den Gegentreffer, denn er hätte nicht zählen dürfen. Unmittelbar vor der Schussabgabe ging ein glasklares Handspiel eines Teufeners voraus.

In der 33. Minute erhöhte Teufen zum zwischenzeitlichen 2:0. Nach einem groben Patzer im Aufbauspiel von Rheinecks Schlussmann Jan Rohner hatte Fabio Panella mehr oder weniger das leere Tor vor sich und liess sich nicht zweimal bitten.

2:0 Pausenstand.

2. Halbzeit

Der FC Rheineck kehrte entschlossen auf den Platz zurück. Mit einem frühen Anschlusstreffer würde man sich wieder ins Geschäft bringen. Die Körpersprache der Rot-Blauen war durchaus positiv.

In der 47. Minute dann aber der Schock.

Torwart Jan Rohner, der gegen den FC Diepolsau-Schmitter dank bravouröser Paraden massgeblich am Punktgewinn beteiligt gewesen war, leistete sich den zweiten groben Patzer am heutigen Tag. Bei der Klärung einer grundsätzlich harmlosen Situation kam er zu wenig entschlossen aus dem Tor. Es folgte eine Kette an Missverständnissen mit dem Verteidiger, bis der Ball schliesslich bei Cristian Creo Garcia landete und er nur noch den Ball über die Linie spielen musste.

Ein Handspiel, zwei Geschenke, drei Tore.

Der FC Rheineck wollte wenigstens noch die anhaltende Torflaute beenden. Doch daraus wurde nichts. Selbst ein perfekt getretener Macedo-Freistoss in der 67. Minute wollte nicht ins Tor, weil da ja auch noch Schlussmann Hans Höhener stand. Mit einer Weltklasse-Parade verhinderte er den Anschlusstreffer.

3:0 Endstand.

Zunächst will ich mich bei den Rheineckern bedanken, die für uns vor Ort auf dem Sportplatz Landhaus die Daumen gedrückt haben. In Anbetracht des Wetters ist das keine Selbstverständlichkeit.

Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt und lagen zur Pause trotzdem mit zwei Toren zurück. So brutal kann Fussball sein.

Ich sah nicht, dass uns der FC Teufen irgendwie an die Wand gespielt hat oder erdrückend überlegen war. Sie standen einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort und haben in solchen Momenten Cleverness bewiesen. Dazu kann man eigentlich nur gratulieren.

Ich bin nicht der Trainer, der Spieler an den Pranger stellt, aber was die technischen Fähigkeiten betreffen, so gibt es Akteure bei uns, die schon noch gewaltig zulegen müssen.

Teufen war in der Lage, mit einer einzigen Ballberührung das Leder unter Kontrolle zu bringen. Wir hingegen brauchten häufig zwei drei oder sogar vier Kontakte, bis der Ball so lag, wie er sollte. Das ist einfach zu wenig.

Ich habe es satt zuzusehen, wie vielversprechende Anspiele mit einer gewissen Nonchalance und Unentschlossenheit abgelaufen werden. Die gleiche Geschichte beim Kampf um den ersten Ball. Die Alibi-Kopfball-Sprünge müssen endlich aufhören. Wenn jemand Streicheleinheiten verteilen will, dann soll er gefälligst in den Zoo und Tiere kraulen. Um Härte zu demonstrieren muss man noch nicht einmal Fussball spielen können.

Wir haben verloren, Punkt.

Es ist schädlich, nur Siege und keine Niederlagen zu kennen. Ein Spieler lernt wenig vom Sieg aber viel von einer Niederlage. Spieler empfinden Niederlagen nicht anders als Trainer.

Zugegeben, diese Torflaute-Situation ist eine neue Erfahrung für mich. Soll ich deswegen jetzt die ganze Welt ankotzen und Trübsal blasen? Nein! Dadurch ändert sich nämlich nichts am Resultat.

Ich sage mir viel eher: Schnauze halten, Aufstehen, Weitermachen! Immer und immer wieder!

Siege erzeugen Reden, Niederlagen Ausreden.

Wir müssen keine Ausreden suchen, wir müssen einfach Blut lecken und auf Teufel komm raus angreifen.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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