13.12.2013: Grosses Schlussinterview zur Vorrunde 2013/2014

Mit 17 Punkten auf dem Konto überwintert der SCB 2 absolut verdient auf dem dritten Tabellenplatz. Die Kronen sind zwar punktgleich mit dem zweitplatzierten FC Romanshorn, verzeichnen aber mehr Strafpunkte.

Der Rückstand auf den Leader FC Steinach beträgt lediglich 3 Punkte. Mit 23 Toren und 16 Gegentreffer aus 9 Spielen erzielten die ehrgeizigen Kronen jeweils den drittbesten Wert innerhalb der Gruppe 7.

Der Aufwärtstrend rundum die Truppe von SCB2-Cheftrainer Pascal Frommenwiler hält weiter an.

Pascal, bist du zufrieden mit dem erreichten dritten Platz der abgeschlossenen Vorrunde?

Nicht ganz.

Wenn ich an die verlorenen Punkte gegen Arbon (SCB 2 hat 0:3 geführt und innert 20 Minuten noch 4:3 verloren) oder an die zahlreichen liegengelassenen 100%igen Torchancen im letzten Spiel gegen den FC Romanshorn denke, dann kann ich nicht vollkommen zufrieden sein.

Letztlich haben wir uns einzig und alleine um die Herbstmeisterschaft gebracht.

Deine Mannschaft stellt die drittbeste Offensive und drittbeste Defensive innerhalb eurer Gruppe 7. Absolut auf Zielkurs, oder?

Ja, bis jetzt schon.

Ich habe vor der Saison 2013/2014 selbst die Zielvorgabe gemacht, dass wir uns in den Bereichen Tabellenplatz, Tore und Gegentore innerhalb der vier Besten der Gruppe 7 bewegen.

Derzeit geht die Rechnung auf.

Vor deiner Zeit in der Saison 2011/2012 kassierte der SCB 2 knapp 100 Gegentore bei 18 Niederlagen aus 20 Spielen. Wie gelingt es dir, dass du sowohl die Defensive als auch die Offensive gleichermassen trainierst?

Das hat viel mit der Trainingsplanung zu tun.

Ich achte stets darauf, dass meine Spieler auch in Trainingsübungen ihre jeweilige Position besetzen. Durch individuelles Coaching kann ich situativ eingreifen und Korrekturen anbringen.

Ich versuche so wettkampfgetreu wie möglich zu trainieren und erfinde dafür auch Mal eigene Trainingsübungen.

Deine Spieler haben schon mehrfach gesagt, dass du Dinge siehst, die nur ein absolut Fussballverrückter sehen kann. Ist das so?

Ich denke, dass ich diese Frage mit gutem Gewissen mit Ja beantworten kann, ohne dabei überheblich zu wirken.

Fussball ist in meinem Leben vielleicht die einzige Sache, die ich wirklich zu 100% verstehe. Ich habe schon viel Dinge gemacht, auch mit Erfolg, aber für den Fussball hat man entweder Sinn und Gespür, oder eben nicht.

Es sind Kleinigkeiten, die mir auffallen. Aber eben, sie fallen mir auf.

Auf die abgeschlossene Vorrunde betrachtet; welches ist deiner Meinung nach die bisher beste Offensivmannschaft?

FC Rotmonten.

Da brauche ich nicht lange zu überlegen. Nicht nur weil sie bereits 38 Tore erzielt haben, sondern viel mehr, weil sie ihre Tore mit einer gewissen Leichtigkeit erzielen.

Aufbau und Abschluss stehen absolut im Einklang.

Das ist sehr beeindruckend.

Welches ist die beste Defensivmannschaft?

FC Steinach.

Die Abwehr-Viererkette verdeutlicht sofort, dass auf ganz viel fussballerisches Know-how zurückgegriffen wird.

Erfahrene und zweikampfstarke Spieler mit Spielübersicht und Spielintelligenz verschieben nahezu perfekt.

Es ist schwierig gegen den FC Steinach Tore zu schiessen.

Welches war das beste Spiel des SCB 2 in der Vorrunde?

Definitiv die Partie gegen den FC Sarajevo.

Ich habe meine Mannschaft noch nie derart spielen gesehen.

Ihr habt mir der Wintervorbereitung bereits begonnen. Warum schon jetzt?

Ich glaube es ist nie zu früh um sportlich aktiv zu sein.

Wir arbeiten derzeit an der Grundlagenausdauer und haben eine gute Mischung aus Spiel und Sport.

Und du als Trainer auch wie gewohnt selbst mit dabei oder mit deinen 30 Jahren mittlerweile zu alt?

(Lacht!)

Ist man mit 30 Jahren alt? Geht es eigentlich noch?!

Selbstverständlich absolviere ich das komplette Konditionstraining. Schliesslich habe ja auch ich die Konzeption dazu geschrieben.

Meine Spieler schätzen es, dass sie ihren Trainer zur Abwechslung auch einmal physisch leiden sehen.

Das Konditionstraining gibt mir zudem die Möglichkeit auch Einzelgespräche mit meinen Spieler zu führen.

Der Gedankenaustausch zwischen Trainer und Spieler ist wichtig.

SCB2-Kapitän Pascal Möller dürfte sich über die Entwicklung „seiner“ Mannschaft freuen. Wie erlebst du den verbissenen Capitano eigentlich im Trainings- und Meisterschaftsbetrieb?

Möller geniesst mein vollstes Vertrauen.

Solange ich beim SCB 2 etwas zu sagen habe ist und bleibt er der unantastbare Kapitän dieser Mannschaft.

Seine Entwicklung ist beeindruckend. Vom nicht sehr weitsichtigen Holzfussballer hat er sich zum Abwehrchef weiterentwickelt, der regelmässig Offensivaktionen einleitet.

Sowohl im Training als auch an den Spielen erlebe ich ihn als sehr verbissen, was mir persönlich gefällt.

Würden alle Spieler die gleiche Professionalität wie Möller an den Tag legen, dann wäre das Thema 5. Liga längst Schnee von gestern.

Was Möller sowohl für den Verein als auch für sein Baby SCB 2 alles regelt, plant, koordiniert und aufgleist, verdient Respekt und Anerkennung.

Meine Respekt hat er.

Es gab viele Neuentdeckungen der Vorrunde. Überrascht dich das überhaupt noch?

Vielleicht weniger überraschen als viel mehr eine Bestätigung für meinen Instinkt.

Ich nehme das Beispiel Dominic Fröhlich. Ich kann mich erinnern, dass unser Executive Board (Gremium mit Trainer Pascal Frommenwiler, Assistenztrainer Rachid Khouzami, Kapitän Pascal Möller, Vize-Kapitän Daniel Born) bis auf meine Wenigkeit zunächst nicht sonderlich „begeistert“ war von Dominic.

Mich hingegen hat Dominic von Anfang an überzeugt. Seine Art und Weise Fussball zu spielen ist modern und für den Gegner oft unangenehm. Er verkörpert Spielwitz und Spielfreude in sämtlichen seiner Aktionen.

Wenn ich an seinen Treffer zum 2:1 gegen den FC Rotmonten denke, dann gerate ich noch immer ins Schwärmen. Der Ball hätte um ein Haar das Netz zerrissen.

Mein Instinkt sagte mir, dass Dominic einfach seine Anlaufzeit benötigt. Ich lag absolut richtig.

Zu den Neuentdeckungen zählen aber auch Adrian Zwick, Noah Grüter oder Yanik Zimmermann.

Wie eingangs schon erwähnt; unser Kader hat viele Schmuckstücke.

Wie beurteilst du die Mannschaftsleistung allgemein?

Ich habe von jedem Spieler mindestens eine Aktion im Kopf, die das Prädikat Weltklasse verdient.

Ich bin stolz mit

Oliver Hächler
Pascal Möller
Fabian Nufer
Damian Krömler
Nicolas Welte
Patrick Kaczmarek
Adrian Zwick
Fabio Kleinheinz
Stéphane Diez
Daniel Born
Dominic Fröhlich
Vedat Ardic
Niklas Roelli
Michael Wagner
Marco Hug
Fabrizio Bonazza
Joël Coka
Tim Colombi
Ivan Pombinh
Noah Grüter
Yanik Zimmermann

arbeiten zu können. Habe ich jemanden vergessen? Hoffe nicht!

Wie würdest du den Trainer Pascal Frommenwiler beschreiben?

In der Funktion als Trainer steht meine Mannschaft an oberster Stelle. Ich würde mich selbst als fair, aber auch als Mann klarer Worte beschreiben.

Was Gegner von mir halten ist mir grundsätzlich egal. Jemand der genügend Grips hat, der kann Fachkompetenz unabhängig zwischenmenschlicher Empfindungen beurteilen.

Ich gebe immer mein Bestes und versuche klar überdurchschnittlich zu arbeiten.

Was sind deine Ziele als Trainer?

Klar will ich mit dem SCB 2 mittelfristig aufsteigen.

Nichtsdestotrotz will ich zukünftig auch in höheren Ligen aktiv sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass mir die Tätigkeit in der 5. Liga für das nächste Trainerdiplom nicht angerechnet wird.

Im Moment passt alles es ist.

Liegt der Aufstieg schon in dieser Saison drin?

Wenn wir aus den Fehlern der Hinrunde lernen und in allen Spielen mindestens nochmals die gleiche Leistung abrufen, dann könnte es klappen.

Erstes Spiel gleich der Showdown gegen den FC Steinach. Alles oder nichts?

Es wäre natürlich perfekt, wenn wir gegen den FC Steinach 3 Punkte einfahren können. Als Finalspiel sehe ich diese Partie aber nicht. Mein Bauchgefühl sagt mir nach wie vor, dass es im letzten Spiel gegen die AS Scintilla noch um etwas geht.

Stehst du auch in der Saison 2014/2015 an der Linie?

Nach heutigem Gutdünken ja.

Der SCB 2 steht vor einem Meilenstein mit der Integration der A-Junioren.

Ich will dabei sein, wenn es darum geht, den Nachwuchs erfolgreich in die zweite Mannschaft zu integrieren.

Schlusswort?

Ich wünsche euch frohe Festtage, einen guten Rutsch ins 2014, beste Gesundheit, Einklang mit sich selbst und ein bisschen mehr Zufriedenheit.

Ich danke allen Tierschutzorganisationen, die jeden Tag aufs Neue wertvolle Arbeit mit und um die Tiere bewältigen. Tiere machen aus uns bessere Menschen. Begegnen wir ihnen mit Liebe und Respekt.

Persönlich wünsche ich mir, dass Grosswildjäger, die Elefanten, Leoparden, Nashörner usw. erlegen, im Jahr 2014 selbst von einer Kugel getroffen werden. Einen Wilderer als Trophäe vor dem Kamin; da würde ich nicht Nein sagen!

PF PRO SOCCER bedankt sich für das sehr ausführliche Interview mit SCB2-Cheftrainer Pascal Frommenwiler.

Wir wünschen frohe Festtage!

Sportliche Grüsse

PF PRO SOCCER

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