08.06.2013: FC Appenzell – SC Brühl 2:1 (0:0)

Mit dem FC Appenzell wartet bereits der nächte ganz grosse Brocken auf den SCB2. Das Heimspiel gewannen die Kronen mit 3:2. Bei wunderschönen Wetterbindungen sollte am heutigen Samstag-Abend-Spiel der zweite Dreier gegen den FC Appenzell eingefahren werden. 

Schiedsrichter Andreas Ruch pfiff die Partie um 18.30 Uhr an. Die Kronen strotzten den wirklich heissen Temperaturen und begannen ab der ersten Spielminute richtigen Powerplay-Fussball zu spielen. Das Abschluss-Training vom vergangenen Donnerstag, in dem Frommenwiler fast 60 Minuten lang die Offensiv- und Defensivbewegung der Abwehr trainieren liess, schien seine Spuren hinterlassen zu haben. Das Aufbauspiel hatte grossen Wiedererkennungswert mit der absolvierten Trainingseinheit.

Viererkette und Torhüter verschoben sich nahezu perfekt. Innerhalb der vier Zonen ging man konsequent auf den Angreifer. Die beiden Innenverteidiger harmonierten hervorragend mit den offensiven Aussenverteidigern Pascal Möller und Nicolas Welte. Für einmal sah man einen sauberen Spielaufbau und einen Schlussmann, der mitspielte. Trainer Pascal Frommenwiler hatte sichtlich Freude.

Der FC Appenzell kam in der ersten Halbzeit nur einmal, dafür aber brandgefährlich vor das SCB-Gehäuse. Pascal Möller konnte die Situation auf der Linie gerade noch entschärfen. Obwohl sich das Auswärtsteam viele Torchancen herausspielte, fehlte es an der nötigen Konsequenz im Abschluss. In der 45. Spielminute verpasste der zuvor eingewechselte Vedat Ardic um Haaresbreite die 0:1-Führung.

Halbzeitresultat 0:0. Genau wie im Hinspiel.

Der SC Brühl startete erwartungsgemäss gut in die zweite Halbzeit. Man knüpfte dort an, wo man vor dem Seitenwechsel aufgehört hatte. In der 55. Spielminute bestraften sich die Kronen dann aber selber. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung setzte der FC Appenzell zum Konter an. Dieser wurde über drei Stationen wunderschön eingeleitet und es kam zu einer 1:1 Situation mit Oliver Hächler, Torwart SC Brühl 2. Mannschaft. Hächler reagierte richtig und stürmte aus seinem Kaste. Sowohl Angreifer als auch Torhüter gingen auf den Ball, wodurch es zum Körperkontakt kam. Schiedsrichter Ruch entschied auf Elfmeter zu Gunsten des Heimteams.

Der Elfmeter wurde verschossen. Offenbar war der Nervenkrimi zu gross für den potentiellen Schützen. Pech für das Heimteam, Glück für die Gäste.

Der SC Brühl drückte weiter aufs Gaspedal und einmal mehr war es Patrick Kaczmarek, der für die langersehnte 0:1-Führung sorgte. Brühl hatte sich diese Führung absolut verdient. Auch nach dem Führungstreffer war es der SCB2, der weiter drückte und offensichtlich den zweiten Treffer avisierte. Doch immer wieder scheiterten die Gäste im Abschluss. Man ging fahrlässig mit den Chancen um.

Kurz vor Schluss kam es wie es kommen musste, der FC Appenzell glich aus. Es wurde sogar noch bitterer. In der 84. Spielminute ging das Heimteam mit 2:1 in Führung. Nach Winkeln, Teufen und Herisau verspielt der SC Brühl auch mit der heutigen Partie erneut eine sicher geglaubte Führung.

Die Kronen unterlagen einem kämpferischen FC Appenzell mit 2:1.

Für PF PRO SOCCER stand Pascal Frommenwiler nach dem Spiel Rede und Antwort.

Wieder geführt, wie nicht gewonnen. Was ging dir beim 2:1 durch den Kopf?

Nichts (mehr). Mir gingen vor dem Führungstreffer viele Dinge durch den Kopf. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, denn sie hat tollen Fussball gezeigt. Ich meine, offenbar haben wir nicht das Problem in Führung zu gehen, sondern viel eher anschliessend die Konzentration hoch zu halten. Und gegen den FC Appenzell ist es nicht selbstverständlich in Führung zu gehen. In der Saison 2012/13 kassierte mein Team in zwei Spielen 15 Gegentore. Nach dem 3:2 im Hinspiel und jetzt 2:1 im Auswärtsspiel steht’s 4:4 in der Gesamtabrechnung.

Es waren viele Emotionen im Spiel, wie gehst du damit um?

Mein Gott, immer diese Fragen. Das ist Fussball. Man sollte sicher weniger darüber unterhalten, wer gegenüber wem „än böse Bueb gsi isch“ und dafür dankbar sein, dass es nicht zu und her geht wie auf einer Beerdigung. Der FC Appenzell ist absolut in Ordnung. Wir wurden freundlich empfangen, die Rahmenbedingungen waren toll, was will man mehr? Ich bin ein Hitzkopf, na und? Will man denn nur noch Mauerblümchen an der Seitenlinie? Hoffentlich nicht. Das Spiel war fair, wenn auch auf beide Seiten intensiv geführt. Im Hinspiel hatten wir das nötige Quäntchen Glück, heute der FC Appenzell. Mir hat insgesamt die Vorstellung gefallen. Übrigens: Danke an den Grillmeister des FC Appenzell! Beim nächsten Mal essen wir sehr gerne eine Bratwurst.

Was machst du genau, wenn ein Elfmeter gegen euch gepfiffen wird?

Ich denke laut. Das darf man. Wenn ich einen gleichgesinnten Gesprächspartner suche, dann rede ich oft mit mir selber J.

Schlusswort?

Es war ein tolles Spiel. Für einzelne Kommentare unserer Anhänger in Richtung Schiedsrichter oder gegnerische Mannschaft will ich mich entschuldigen. Emotionen sind zwar absolut in Ordnung, aber alles in einem gesunden Mass. Schwamm drüber, ging ja alles friedlich aus.

PF PRO SOCCER bedankt sich für das Gespräch mit Trainer Pascal Frommenwiler.

Sportliche Grüsse

PF PRO SOCCER

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