31.08.2016: FC Münchwilen : FC Rheineck 0:2 (0:1)

Englische Woche für Rheineck:

Im Schweizer Cup (2. Vorrunde) treffen die Rot-Blauen auswärts auf den FC Münchwilen. Das Highlight der Woche dürfte dann aber das Heimspiel gegen Ligakonkurrent FC Rüthi sein. IMG_5384

Rheineck-Trainer Pascal Frommenwiler hat das Wochenziel klar formuliert: Im Cup ins 1/16 Final einziehen und gegen Rüthi nach zuletzt zwei Unentschieden den ersten Dreier der Saison einfahren.

Was man für die ambitionierte Zielsetzung alles tun muss, verdeutlicht nur schon die Tatsache, dass das Montagstraining um fast ¾ Stunden (!) verlängert wurde.

Auf der Stapfenwiese wird intensiv gearbeitet. Walk the Talk!

.:: 1. Halbzeit ::.

Mit quietschenden Reifen und Drehzahlen im roten Bereich startete das favorisierte Rheineck in die Partie.

In der 3. Minute bebte nach einem Distanzschuss von Blerim Ibrahimi aus knapp 30 Meter bereits die Querlatte. Mit einer mirakulösen Parade konnte Münchwilens Schlussmann den satten Ibrahimi-Hammer gerade noch an das Aluminium lenken.

Man durfte davon ausgehen, dass Drittligist Rheineck gegen Viertligist Münchwilen die spielerisch feinere Klinge führte. Das war dann auch so.

Das Heimteam war mit dem häufigen One-Touch-Spiel der Gäste überfordert. Auch in Sachen Tempo sahen Münchwilens Mittelfeldspieler meistens nur noch die Schuhsohlen der beiden Flügelflitzer Manuel Baumann und Lendim Ibrahimi.

Rheineck spielte schnörkellos, erarbeitete sich Eckbälle, gefährliche Freistösse und kam immer wieder zum Torabschluss.

In der 30. Minute hörte der Favorit dann plötzlich auf Fussball zu spielen. Das Moment kippte von erdrückend überlegen zu ungefährlich schwach. Eine regelrechte „Würgete“ war es plötzlich. Der Kartenregen begann: Sezer Bingöl, Fabio Künzler und Blerim Ibrahimi.

Es zeichnet die mentale Stärke der Rot-Blauen aus, dass man die Pace gegen Ende der ersten Halbzeit wieder drastisch erhöhen konnte. Und die Gäste wurden dafür auch belohnt.

In der 42. Minute war es wieder Blerim Ibrahimi, der zum Distanzschuss ansetze. Diesmal gab es auch für Münchwilens Keeper nichts mehr zu halten. Der Ball zappelte in der linken unteren Ecke.

Rheineck wollte sofort nachlegen und betrieb intensives Mittelfeldpressing. Die Balleroberung liess nicht lange auf sich warten und dann ging es blitzschnell.

Über eine Ballstafette im Mittelfeld wurde Torpedo-Baumann auf der linken Seite angespielt und der ist bekanntlich schnell, sehr schnell… Auf der rechten Flügelseite zog Lendim Ibrahimi fast im Gleichschritt mit. Alles wartete auf den Querpass von Manuel Baumann, was das sichere 0:2 bedeutet hätte. Leider kam das entscheidende Zuspiel nicht an, schade.

0:1 Halbzeitstand.

.:: 2. Halbzeit ::.

Die Gangart des Heimteams wurde rauer, vereinzelt sogar Platzverweis reif.

In einer Aktion wurde Mittelfeldmann Michael Hausmann von hinten mit gestreckten Beinen dem Erdboden gleichgemacht. Grosses Glück, dass Zecke ohne gravierende Verletzung davongekommen ist.

In einer anderen Situation wurde der am Boden liegende Sezer Bingöl vom Gegner mit dem Fuss im Gesicht getroffen. Bingöl musste mehrere Minuten lang gepflegt werden.

Unschöne Szenen. Und am Himmel kamen dann auch wieder die gelben Wolken auf und der Kartenregen setzte erneut ein.

Die Partie war jetzt ausgeglichener. Das aber nicht, weil Münchwilen stärker wurde, sondern weil es bei den Rot-Blauen wie schon in der ersten Halbzeit wieder mit der Konzentration haperte.

Die teilweise gefährlichen Vorstösse des Heimteams waren in der Entstehung mehr oder weniger Zufallsprodukte, die sich aus unnötigen Billard-Ballverlusten der Rheinecker ergeben haben.

Für alle Fälle Marco „The big Save“ Dietsche. Es war ihm zu verdanken, dass er die minutenlange Nonchalance seiner Abwehr-Viererkette ohne Ausgleichstreffer überbrücken konnte.

Dann ging es plötzlich wieder nur noch in eine Richtung: vor das Münchwilener Tor!

Wieder folgten zahlreiche Torschüsse, gefährliche Freistösse und Eckbälle. Für die letztliche Entscheidung sorgte dann aber das Duo Gabriel Macedo und Lendim Ibrahmi.

Macedo erledigte die Vorarbeit und erntete dafür einen Assist-Punkt, Lendim Ibrahimi versorgte das entscheidende Zuspiel im Kasten.

0:2.

In der 71. Minute hätte es dann beinahe noch für ein Macedo-Treffer gelangt. Im 1 gegen 1 musste er sich letztlich aber Münchwilens Torwart geschlagen geben.

In der 87. Minute kam es zum letzten Aufflackern des Heimteams als plötzlich ein Münchwilener mutterseelenalleine vor Marco Dietsche auftauchte. Marco „The big Save“ Dietsche parierte bravourös und verhinderte so den Anschlusstreffer. Ganz wichtige Rettungsaktion des Rheinecker Keepers!

Auf Seiten der Rot-Blaumen kamen die Fussball-Sprösslinge Stefano D’Amico und Ridvan Ibrahimi zu einem Kurzeinsatz. Mit grossem Interesse wird die weitere Entwicklung der jungen Kicker verfolgt.

Rheineck gewinnt mit 0:2.

.:: Rheineck-Telegramm ::.

Gelbe Karte Sezer Bingöl (21. Minute)
Gelbe Karte Fabio Künzler (35. Minute)
Gelbe Karte Blerim Ibrahimi (37. Minute)
0:1 Blerim Ibrahimi (42. Minute)
Gelbe Karte Alessandro Chiarello (51. Minute)
0:2 Lendim Ibrahimi (70. Minute)

Ich gratuliere der Mannschaft zum Einzug ins 1/16 Final.

Solche Abendspiele unter der Woche mit Transfer an den Spielort sind organisatorisch nicht immer ganz einfach zu bewerkstelligen. Die Spieler haben die Herausforderung angenommen und sich letztlich mit dem Sieg gleich selber belohnt.

Fussballerisch haben wir eine ordentliche Partie gezeigt. Nur weil man gegen einen unterklassigen – in diesem Fall 4. Liga – spielt, heisst das nicht, dass der Gegner vor Ehrfurcht erstarrt und sich kampflos geschlagen gibt.

Nach dem Unentschieden in Staad ist der heutige Sieg die beste Antwort, die man geben kann. Es versteht sich von selbst, dass wir am kommenden Sonntag zu Hause gegen Rüthi unbedingt nachlegen wollen. IMG_3992

In der Meisterschaft zeigt unsere Leistungskurve zwar noch nicht allzu steil nach oben, aber flach, so dass man darauf ein Kartenhaus aufbauen könnte, ist sie auch nicht.

Wir haben eine sehr gute Mannschaftskultur, die bereichert und beflügelt. Für die Weiterentwicklung des Teams ist das das wichtigste Kapital überhaupt.

Resultate sagen nicht, wie du dich fühlst.
Resultate zeigen aber, wie hoch dein Einsatz war.

Spieler und Trainer arbeiten mit jeder Körperfaser für den Erfolg des FC Rheineck 1. Belohnung darf wohl bisweilen unerwartet auf die erfüllte Pflicht folgen, nicht aber im Voraus versprochen werden.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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