04.09.2016: FC Rheineck : FC Rüthi 1:4 (1:2)

wohl Rheineck als auch Rüthi kann mit einem Dreier in der Tabelle viel Boden gut machen – nach oben!

Die Ausgangslage ist deshalb klar: entweder rauf und von den bisherigen Ergebnissen des dritten Spieltages profitieren oder runter in den Tabellenkeller rattern.

Runter bedeutet beim Heimteam, dass man im Falle einer Niederlage wegen der Strafpunkte sogar auf einen Abstiegsplatz rutschen würde.

.:: 1. Halbzeit ::.

Beide Teams machten von Beginn an Tempo. Die ersten Offensivaktionen liessen nicht lange auf sich warten.

In der 15. Minute dann der erste gefährliche Freistoss für Rheineck. Blerim Ibrahimi zirkelte das Leder rechts neben der Mauer vorbei aufs Tor. Rüthis Keeper liess den Ball nach vorne abprallen und legte ihn damit perfekt für den heraneilenden Sezer Bingöl auf, der nur noch einköpften musste.

1:0 für Rheineck, oder doch nicht?

Schiedsrichter Sascha Büsch gab den Treffer nicht und entschied auf Abseits von Bingöl. Ein krasser Fehlentscheid. Hier die Szene: Schiedsrichter-Fehlentscheid

Glück für Rüthi, einmal mehr Schiedsrichter-Pech für Rheineck.

Beim Heimteam folgten Minuten der Unsicherheit. Rüthi nutze diesen Rheineck-Durchhänger eiskalt aus und erzielte in der 20. Minute die 0:1 Führung.

Der Gegentreffer schien die Rot-Blauen endlich wieder wachgerüttelt zu haben.

In der 28. Minute trat Blerim Ibrahimi zum Freistoss an. Mit einem Wahnsinns-Reflex, denn der Schuss wurde im Strafraum noch abgefälscht, parierte Rüthis Keeper und verhinderte so das 1:1.

Nur eine Minute später hatte Rheineck-Stürmer Macedo den Ausgleich auf dem Fuss.

Noch fünf Minute bis zur Pause.

Rheineck agierte, Rüthi reagierte. In der 42. Minute brachte dann aber alles Reagieren nichts mehr. Wieder war es Edeltechniker Blerim Ibrahmi, der den Unterschied ausmachte.

Mit einem Solo tankte er sich auf der rechten Seite durch, verschaffte sich etwas Platz und hämmerte aus gut 25 Meter einfach Mal drauf.

Tooooor! Was für ein Geschoss.

Rheinecks Welt schien wieder in Ordnung zu sein. Das Heimteam war vom Ausgleichstreffer sichtlich beflügelt.

Nur ein paar Minuten später kombinierten sich die Rot-Blauen mit einer sehenswerten Ballstafette durch das Rüthi Mittelfeld. Ein vertikaler Zuckerpass in die Tiefe erreichte Michael Hausmann. Mit einem Tempodribbling eilte Hausmann schnurstracks in den Strafraum, wo er letztlich auch umgesäbelt wurde.

Glasklarer Penalty. Oder doch nicht?

Schiedsrichter Sascha Büsch ahndete das Foul nicht und liess weiterspielen. Büsch war sich ebenso sicher richtig entschieden zu haben, wie beim Bingöl-Abseits. Damit leistete er sich zu Ungunsten des Heimteams bereits den zweiten brutalen Fehlentscheid.

Fast im Gegenzug setzte Rüthi zum Konter an. Rheinecks Aussenverteidiger Christian Sutter konnte den schnellen Vorstoss der Gäste letztlich nur noch mit einem Foul im Strafraum unterbinden.

Penalty. Livio Sanseverino verwandelte sicher vom Punkt. Rüthi wieder mit einer Nasenlänge voraus.

1:2 Halbzeitstand.

.:: 2. Halbzeit ::.

Rheineck legte los wie die Feuerwehr.

Es war noch nicht einmal eine Minute gespielt als Rheinecks Stürmer Gabriel Macedo plötzlich im 1 gegen 1 auf Rüthis Torhüter zusteuerte. Macedo zog rechts am Keeper vorbei und musste den Ball nur noch ins vermeintlich leere Tor einschieben.

In letzter Sekunde warf sich ein Rüthi Verteidiger in den Schuss. Bei dieser Rettungsaktion waren die Hände im Spiel. Es ist anzunehmen, dass der Spieler nicht absichtlich zum Torwart mutierte, aber Handspiel ist nun einmal Handspiel.

Wie von der Tarantel gestochen wies das Heimteam sofort auf das Vergehen hin. Penalty! Oder doch nicht?

Nein. Auch in dieser Aktion sah Referee Sascha Büsch keinen Regelverstoss. Ratlosigkeit machte sich breit.

Rheineck verlor nach und nach den Anschluss. Das letzte Aufbäumen der Rot-Blauen gegen die drohende Niederlage war in der 55. Minute als Flügelflitzer Manuel Baumann im gegnerischen Strafraum zum Torabschluss kam.

Es folgte eine Rüthi-Schluss-Gala. In den letzten 30 Minuten spielten fast ausschliesslich nur noch die Gäste und das sehr gut. Die Tore zum 1:3 und 1:4 folgten mehr oder weniger ohne Gegenwehr des Heimteams. Rüthi bot Anschauungsmaterial, wie kinderleicht Konterfussball doch sein kann.

.:: Rheineck-Telegramm ::.

1:1 Blerim Ibrahimi (41. Minute)
Gelbe Karte Nicola Di Gregorio (44. Minute)
Gelbe Karte Christian Sutter (45. + 4. Minute)
Gelbe Karte Sezer Bingöl (56. Minute)

Ich gratuliere der Mannschaft des FC Rüthi zum verdienten Sieg. Rüthi spielte cleverer, effizienter und hatte letztlich auch die grössere Durchschlagskraft. Auch Konterchancen muss man zuerst noch in Tore ummünzen. Das hat Rüthi bravourös getan, deswegen gehen auch die vier Treffer absolut in Ordnung.

Es war nicht so, dass wir uns kampflos dem Gegner überlassen haben. Wir müssen das bringen, was wir selber verändern können. Die Spieler haben gekämpft und versucht das Beste daraus zu machen.

Leider geht es mental auch nicht spurlos an einem vorbei, wenn man aufgrund von derart krassen Schiedsrichterfehlentscheiden nicht nur benachteiligt, sondern auch noch um Tore betrogen wird.

Mit der Führung im Rücken entwickelt sich das Spiel anders, davon bin ich überzeugt. Man kann einen Fehlentscheid verarbeiten, aber nicht drei (!) im gleichen Spiel in Form eines aberkannten Tores (siehe Video) und zwei nicht gegebener Elfmeter.

Ich lasse es mir auch nicht verbieten, dass ich diesen Missstand geradeaus anspreche.

Ich will damit in keiner Art und Weise die Leistung des Gegners schmälern, überhaupt nicht. Aber irgendwann hat man als Spieler und als Trainer einfach genug.

Wir sind im Tabellenkeller angekommen und stehen im Moment auf einem Abstiegsplatz. Wir müssen diese Negativserie in unseren Köpfen überwinden. Für Wut und Zorn bekommt man keine Punkte. Unsere Situation ist angespannt, nicht zuletzt auch wegen der anhaltenden Personalsorgen.

Am kommenden Samstag in Diepoldsau können wir nur gewinnen. Die Rollen sind klar verteilt. Ich weiss nicht, wie lange unsere Talfahrt anhält. Wichtig ist an die Kehrtwende zu glauben. Unser mittelfristiges Ziel muss es sein, weg von den Abstiegsplätzen zu kommen. Wir müssen wachsam sein und die Entwicklungen genau beobachten.

Die Lust zu siegen muss grösser werden, als die Angst zu verlieren.

Pascal Frommenwiler
FC Rheineck 1

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