29.05.2016: FC Rheineck : FC Appenzell 2:0 (0:0)

Rheineck ist auf der heimischen Stapfenwies in der laufenden Rückrunde noch ungeschlagen. Für die Rot-Blauen ist es Motivation genug, dass daran auch der FC Appenzell nichts ändert.

Die Gäste aus Innerrhoden benötigen dringend Punkte für den Ligaerhalt. Entweder müssen Triesenberg oder Appenzell den schweren Gang in die 4. Liga antreten. KF Dardania ist nach dem spektakulären 3:5 Sieg gegen Rüthi definitiv aus dem Schneider. DSCN5079

  1. Halbzeit

Rheineck wurde der Favoritenrolle gerecht und war von Beginn an spielbestimmend.

In der 11. Minute stellten die Hausherren ihre Offensivstärke ein erstes Mal unter Beweis. Nach einem Bilderbuchspielzug über die rechte Flügelseite von Michael Hausmann stand Blerim Ibrahimi plötzlich alleine vor dem Appenzeller Keeper. DSCN5115

Obwohl Rheineck unter anderem diese Chance ungenutzt liegen liess, war die Überlegenheit des Heimteams deutlich zu erkennen. DSCN5123

Die Appenzeller verteidigten konzentriert und kompromisslos. Spielerisch taten die Gäste wenig für das Spiel, dafür hatte aber die Defensivarbeit Hand und Fuss. Soweit ging der Plan auf. DSCN5195

Ganz anders beim Heimteam. Die Rot-Blauen kamen zu zahlreichen Eckbällen, Freistössen und Torschüssen.

In der 31. Minute donnerte ein Freistoss von Blerim Ibrahimi nur ganz knapp übers Tor. Das gleiche Abbild in der 34. Minute.DSCN5176

Appenzell stand in der Schlussphase der ersten Halbzeit ordentlich unter Beschuss.

Die Führung für Rheineck wäre zu diesem Zeitpunkt längst verdient gewesen. Doch noch wollte der Ball einfach nicht über die Linie.

In der 43. Minute hatte Rheineck dann ein erstes Mal richtig Dusel. Das Heimteam verlor in der Vorwärtsbewegung unnötig den Ball und lief prompt in einen Konter. Der Appenzeller Angreifer verzog aus nächster Distanz. Der Ball landete weit über dem Tor.

Ansonsten liess die Abwehr mit Routinier Nicola Di Gregorio, Bullterrier Sezer Bingöl und den beiden Youngsters Blendard Ibrahimi (A-Junior) und Raoul Marino wenig zu.

Pausenstand 0:0.

2. Halbzeit

Beide Mannschaften blieben ihrer Taktik treu.

Mit anderen Worten: Rheineck hatte wesentlich mehr Ballbesitz und lancierte immer wieder gefährliche Angriffe. Appenzell machte hinten zu und wartete ab.

Schon in der 52. Minute ging das nächste Rheinecker-Raunen über die Stapfenwies.

Ein Kracher von Lendim Ibrahimi kam etwas zu zentral auf den Appenzeller Schlussmann, ansonsten wäre das die Führung für die Hausherren gewesen.

Der FC Rheineck war in allen Situationen Herr der Lage. Noch wollte der Führungstreffer einfach nicht fallen. Die Appenzeller wehrten sich mit sattelfester und gekonnter Defensivarbeit.

Rheineck schien sich am Abwehrriegel der Gäste die Zähne auszubeissen.

In der 60. Minute nahm Trainer Pascal Frommenwiler mit Andy Rodrigues einen Mittelfeldspieler vom Platz und brachte dafür mit Laurin Kisters einen zusätzlichen Stürmer. Ein klares Signal.

Kisters, der jetzt mit Gabriel Macedo in einer Art 4-4-1-1 spielte, brachte sofort frischen Wind in die Partie.

In der 67. Minute steuerte genau dieser Laurin Kisters dann ein erstes Mal alleine auf das Appenzeller Gehäuse zu. Gäste-Torwart Johannes Elmiger konnte die Situation nur noch mit einer Notbremse im Strafraum bereinigen.

Penalty. DSCN5143

Kapitän Alessandro Chiarello behielt die Nerven und verwandelte sicher vom Punkt zur 1:0 Führung. Ein ganz wichtiges Tor!

Es entwickelte sich eine muntere Schlussviertelstunde mit nach wie vor mehr Torchancen für die Rheinecker, aber jetzt traten auch die Appenzeller regelmässig vor Rheinecks Keeper Marco Dietsche in Erscheinung.

Dietsche verhinderte mit zwei Big Saves den Anschlusstreffer.

Appenzells Trainer löste die Abwehr-Viererkette auf. Frommenwiler reagierte und stellte auf das ursprüngliche 4-1-4-1 um. Offensiv-Allrounder Gabriel Macedo zog sich ins Mittelfeld zurück. Alessandro Chiarello übernahm das Zepter zwischen dem Mittefeld und der Abwehr.

Laurin Kisters agierte von nun an als einzige Spitze. DSCN5164

In der 88. Minute hätte Kisters mit dem 2:0 den Sack zumachen können. Ein technischer Fehler im Abschluss machte dem pfeilschnellen Angreifer aber einen Strich durch die Rechnung.

In der 92. Spielminute war es dann aber doch noch soweit.DSCN5224

Nach einem Konter aus dem Mittelfeld kam es zur 3 gegen 1 Situation für Rheineck. Edeltechniker Blerim Ibrahimi machte mit seinem Tempodribbling von der Mittellinie aus in Richtung gegnerisches Tor die entscheidende Vorarbeit. Als Torwart Elmiger schliesslich aus dem Kasten eilte, legte Blerim Ibrahimi pfannenfertig für Lendim Ibrahimi auf, der den Ball zum 2:0 einschob.

Rheineck gewinnt verdient mit 2:0.

Ich gratuliere meiner Mannschaft zum grossartigen Heimsieg.

Nur wer selber einmal als Fussballer auf dem Platz gestanden hat weiss, wie schwierig es ist gegen eine Mannschaft zu spielen, die sich nur hinten rein stellt und Defensivarbeit verrichtet.

Wir haben am Schluss verdient gewonnen.

Die Gratulation an meine Spieler will ich bei dieser Gelegenheit gerne noch etwas ausschmücken:

– Gesamte Rückrunde zu Hause ungeschlagen

– Mehr Tore als in der Vorrunde erzielt

– Erster Rückrundensieg ohne Gegentor

– Erstes Spiel ohne Verwarnung

– Seit fünf Partien in Folge immer getroffen und damit den Vorrundwert überboten

– 5:1 Sieg gegen Rüthi gleichzeitig der höchste Saisonsieg

Ich freue mich sehr, dass wir unser grosses Offensivziel – nämlich in der Rückrunde mehr Tore zu schiessen als in der Vorrunde – gemeinsam erreicht haben. DSCN5125

Seit Wochen höre ich nichts mehr davon, dass wir an einer angeblichen Tor-Impotenz leiden. Selbst unsere lieben Kritiker müssen anerkennen, dass der RC Rheineck 1 mittlerweile einen gepflegten und körperbetonten Offensivfussball spielt. Tore sind kein Zufallsprodukt mehr, es gehen einstudierte Ballstafetten voraus.

Auch sind die Stimmen verstummt, die immer wieder von einer mangelnden Kondition sprachen. Die Spieler sind fit, sogar topfit. Wir können problemlos mit jeder Mannschaft in der Gruppe mithalten.

Die Spieler haben grossartige Arbeit geleistet und die Trainingsstrapazen allesamt über sich ergehen lassen. Wir haben uns weiterentwickelt und darauf bin ich stolz.

Im letzten Spiel der Saison 2015/16 treffen wir auswärts auf den FC Goldach. Dieses Spiel widme ich unseren Youngstern im Team. Folglich werden unsere Nachwuchskicker wie Stefano D’Amico, Kushtrim Hajdaraj, Raoul Marino, Blendard Ibrahimi und Manuel Manuel von Beginn auflaufen.

Dieses Spiel ist nicht zuletzt auch eine Standortbestimmung. Ich will sehen, was jeder einzelne Spieler kann. Chancen, die man selbst nicht nutzt, nutzen andere. Ganz einfach.

Die Vorgabe ist klar: mindestens ein Tor muss erzielt werden! Wer glaubt gut zu sein, hat aufgehört, besser zu werden.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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