22.05.2016: FC Staad : FC Rheineck 1:1 (0:0)

Derby auf dem Bützel!

Der drittplatzierte FC Staad hat theoretisch immer noch Chancen auf den Aufstieg in die 2. Liga. Ein Sieg gegen die Rot-Blauen ist allerdings Pflicht, wenn man im Kampf um die Poleposition dabei bleiben will.DSCN5049

Rheineck war in der laufenden Rückrunde gleich mehrfach Spielverderber der Aufstiegsaspiranten. Ruggell und Schaan kamen gegen die kampfstarken Kicker von der Stapfenwies nicht über ein Unentschieden hinaus.

 

  1. Halbzeit

Staad dominierte die Anfangsphase. Die Hausherren zogen von Beginn an ein Mittelfeldpressing auf und drückten die Rheinecker weit in die eigene Platzhälfte zurück.

Rheineck konnte dank der enormen Laufbereitschaft und Körperpräsenz dagegenhalten.

Die Abwehr-Viererkette mit Sezer Bingöl, Marc Depaoli, Nicola Di Gregorio und Fabio Künzler hatte das Geschehen trotz sichtlicher Überlegenheit der Staader fest im Griff.

Auch Rheineck-Keeper Jan Rohner war zur Stelle, wenn der Gegner Mal wieder einen Flankenmarathon startete. Rohner hielt seinen Lauftraum sauber und kratzte die gefährlichen Kopfballvorlagen vom Himmel.

Der kräftezerrende Powerplay-Fussball des Heimteams liess nach 30 Minuten nach.

Rheineck hat den erwarteten Staader Angriffssturm schadlos überstanden.

Doch nicht nur das. Die Offensivabteilung mit Kapitän Alessandro Chiarello, Ballverteiler Andy Rodrigues, den beiden Flügelzangen Lendim Ibrahimi und Michael Hausmann, Dribbel-Künstler Blerim Ibrahimi und dem torhungrigen Mittelstürmer Gabriel Macedo, drehte jetzt selber auf.

Mit gefährlichen vertikalen Pässen in die Schnittstellen brachten die Rheinecker das Heimteam jetzt mehrfach in Bedrängnis. Eine herrliche Direktabnahme von Chiarello konnte der Staader Schlussmann im letzten Moment noch parieren.

Wie zuvor die Gäste aus Rheineck zeigte jetzt auch das Heimteam aus Staad sehr gute Defensivarbeit.

Eine unterhaltsame erste Halbzeit, die torlos blieb.

2. Halbzeit

Auf Seiten der Rheinecker kam für Innenverteidiger Marc Depaoli (im Spital wurde kurze Zeit später ein Rippenbruch diagnostiziert) der erst 18-jährige A-Junior Blendard Ibrahimi ins Spiel.

Mit Blerim, Lendim und Blendard stand jetzt die Ibrahimi-Connection auf dem Feld. (Erweiterung gut möglich! :-))

Rheineck war nun spielbestimmend.

Das Offensivfeuerwerk des Heimteams im ersten Durchgang hat ganz offensichtlich konditionelle Spuren hinterlassen. Die Rot-Blauen auf der anderen Seite wirkten frischer und agiler als die Staader.

Der FC Rheineck erspielte sich nach und nach Torchancen.

Wie schon in den vergangenen Partien, sah man jetzt wieder vermehrt direktgespielte Mittelfeld-Ballstafetten, die zum Torabschluss führten.

In der 57. Minute dann der grosse Auftritt von Blerim Ibrahimi.

Ibrahimi, der fleissig im Mittelfeld ackerte und mit seinen gekonnten Flugbällen stets für eine gute Spielverlagerung sorgte, trat zum Freistoss an.

Mit einem Kracher aus 25 Metern erzielte Blerim Ibrahimi die 0:1 Führung für sein Team. Nach Rüthi jetzt auch gegen Staad ein Freistoss-Tor.

Rheineck wollte unbedingt nachlegen und auf 0:2 erhöhen. Aussichtsreiche Möglichkeiten dazu gab es. Die dicksten Chancen dazu hatten Manuel Baumann und Fabio Künzler.

Zum 0:2 kam es dann auch. Kushtrim Hajdaraj wurde mit einer perfekten Flanke bedient, gewann auf Höhe der Strafraumgrenze (!) das Kopfballduell gegen den herauseilenden Keeper der Staader und köpfte schliesslich ins Tor. Die Freude war schnell vorbei, denn der Schiedsrichter entschied auf Foul am Torhüter.

Staad gelang in der 75. Minute der Ausgleichstreffer zum 1:1. Aufgrund der Anzahl Torchancen und Aluminiumtreffer war das Tor unter dem Strich letztlich verdient.

In den letzten 15 Minuten entwickelte sich ein munteres Hin und Her.

Staad hatte wieder Tormöglichkeiten, darunter auch echte Hochkaräter.

Rheineck hatte Glück, dass es im Fall der Fälle auch noch einen Pfosten gab. Es war nicht das erste Mal in der Partie, dass die Staader die Torumrandung trafen.

Kurz vor Schluss wurde der Fussball-Fight dann aber mehrere Minuten lang unterbrochen.

Nach einem Zweikampf prallte Rheineck Aussenverteidiger Fabio Künzler mit dem Schienbein unglücklich auf die Eckfahne. Dabei zog er sich eine tiefe Fleischwunde zu. Nach der Erstversorgung durch Rheinecks Co-Trainer Chris Posavec und Staads Masseurin, musste Künzler schliesslich ins Spital Rorschach gebracht werden.

Die Gäste aus Rheineck spielten die letzten 10 Minuten in Unterzahl.

Dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte man bis zum Schluss dagegenhalten.

In der letzten Aktion des Spiels hatte Rheineck dann auch noch das verdiente Glück, dass ein Pfostenabpraller auf der Linie entlang in die Hände von Jan Rohner rollte.

1:1 Endstand.

Wir sahen ein beidseits kampfbetontes und emotionales Derby.

Staad war vor allem in der ersten Halbzeit überlegen und spielbestimmend.

Nach dem Seitenwechsel hatten wir mehr vom Spiel. Wir haben im richtigen Moment die Führung erzielt, danach aber trotz guter Tormöglichkeiten das 0:2 verpasst.

Marc Depaoli (fliegende Rippe gebrochen) und Fabio Künzler (Fleischwunde über dem Schienbein) mussten verletzungsbedingt raus. Mittlerweile ist bekannt, dass bei beiden Spielern die Saison gelaufen ist.

Im Fall von Fabio Künzler will ich mich bei der Masseurin des FC Staad noch für die Erstversorgung bedanken. Eine schöne Sache, dass die medizinische Hilfe für einen Spieler keine Vereinsfarben kennt.

Ich wünsche Staad einen guten Schlussspurt und uns das letzte Tor (dürfen auch mehr sein!), das noch fehlt, um den Vorrundenwert zu überbieten.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

Dieser Beitrag wurde unter 3. Liga, FC Rheineck, FC Staad, Meisterschaft, Pascal Frommenwiler, Saison 2015/16 abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.