Bericht zur Vorrunde 2016/17

Es gibt Fussball nicht ohne Enttäuschung

Die bisherigen Resultate haben gezeigt, dass wir unsere Erwartungshaltung runterschrauben müssen. Wenngleich die Ursachen für den 10. Tabellenplatz vielfältig und komplex sind, herrscht Einigkeit, dass wir jetzt um den Verbleib in der 3. Liga kämpfen müssen. IMG_3992

Fakt ist, dass …

… unsere Personaldecke sehr dünn ist. Infolge Verletzung, Krankheit, Beruf und Sperre fehlten pro Spiel im Durchschnitt 6 Spieler (5.3). Die betroffenen Spieler fehlten auch im Trainingsbetrieb.

… wir keinen echten Goalgetter haben. Von insgesamt 18 Toren schossen Alessandro Chiarello 5 Tore und Blerim Ibrahimi 3 Tore. Beide Akteure spielen im Mittelfeld. Die in 11 Partien eingesetzten Stürmer erzielten zusammen lediglich 4 Tore.

… wir in den Monaten September und Oktober 2016 eine überdurchschnittlich schlechte Spieleranwesenheit im Training hatten. Wegen zu wenig Spieler mussten einzelne Trainingseinheiten sogar gestrichen werden.

… wir monatelang im Staff weder einen Torwarttrainer, noch einen Masseur hatten. Das Fordern und Fördern der Torhüter fand nicht statt und Spieler konnten in der rekonvaleszenten Zeit nicht optimal betreut werden. Die Situation hat sich gebessert, aber ist nach wie vor nicht zufriedenstellend. Beide Goalis haben schon mehrfach zu verstehen gegeben, dass ein Training auf dem Kunstrasen (die Spiele werden aber auf einer Wiese ausgetragen) alles andere als sinnvoll ist.

… wir unter erschwerten Rahmenbedingungen trainieren müssen. Die Diskussionen mit der Benützung des Hauptplatzes waren omnipräsent, halten an und gehen weiter.

… wir im Bezug auf Verpflichtungen von neuen Spielern geldmässig nicht konkurrenzfähig sind. Das hat einzig und alleine (!) damit zu tun hat, weil wir zwangsbedingt finanzielle Altlasten mittragen müssen.

… wir Spieler in der Mannschaft haben, die ohne jegliche Verantwortung auf dem Platz stehen, nicht kapieren dass Fussball ein Mannschaftssport ist und ihre persönlichen Interessen über die Interessen der Mannschaft und des Vereins stellen.

… usw.

Es geht nicht darum Schuldige zu suchen. Ich will einzig und alleine auf Entwicklungsfelder aufmerksam machen und ein Stück weit auch Verständnis schaffen.

Es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Die Spieler verdienen höchste Anerkennung, dass sie suboptimale Gegebenheiten hinnehmen, akzeptieren und trotzdem von Spiel zu Spiel versuchen ihr Bestes zu geben. Das ist nicht selbstverständlich und genau so wenig ist die langjährige Treue einzelner Spieler nicht selbstverständlich.

Die Resultate sind die Spitze des Eisbergs. Können wir vorhandene Problemfelder beseitigen, dann werden auch die Resultate besser, davon bin ich überzeugt.

Als Trainer habe ich keine Probleme für den sportlichen Erfolg geradezustehen und die Konsequenzen zu tragen. Aber genau weil ich diese Verantwortung habe, erlaube ich es mir auch die Dinge beim Namen zu nennen. Wir müssen wissen, woran wir arbeiten müssen, sonst bringt die ganze Vorbereitung nichts.

Auch ich frage mich, was ich besser oder anders machen kann. Wer fragt, der führt! Ich bin dankbar, dass ich vor allem mit den älteren Spielern eine offene Feedbackkultur pflegen darf.

Der FC Rheineck ist ein grossartiger Verein mit tollen Menschen auf und neben dem Platz. Ich bin stolz als Trainer der 1. Mannschaft ein Teil dieser kleinen grossen Familie zu sein. Ein jeder ist so viel wert, wie die Dinge wert sind, um die es ihm ernst ist.

Wir werden unsere Hausaufgaben machen, hart für die Challenge «Ligaerhalt» trainieren und am 01. April 2017 in Teufen mit einem eisernen rot-blauen Herz auflaufen.

Last but not least, will ich dem FC Diepoldsau-Schmitter zur gewonnen Herbstmeisterschaft gratulieren.

Immer weiter, immer weiter!

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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