10.09.2016: FC Diepoldsau-Schmitter : FC Rheineck 3:1 (2:1)

Wiedersehen einstiger Teamkollegen!

Dursun Karatay bei Tippilzou und Blerim Ibrahimi bei Rheineck spielten vor 15 Jahren gemeinsam beim SC Austria Lustenau.

Doch nicht nur das!

Ebenso kommt es zum internen Familienduell im Hause Dietsche. Cyril Dietsche beim Heimteam ist nämlich der jüngere Bruder von Rheinecks Keeper Marco Dietsche.

Fussball verbindet.

.:: 1. Halbzeit ::.

Die erste nennenswerte Offensivaktion gehörte den Gästen. In der 3. Minute setzte Blerim Ibrahimi zum Distanzschuss an. Das Geschoss verfehlte zwar das Ziel, aber ein Ausrufezeichen war gesetzt.

Etwas gefährlicher trat vier Minuten später Rheinecks Neuzugang Marco Wagner in Erscheinung. Nach einem Vorstoss über die linke Yürekli-Ibrahimi-Seite wurde der Stürmer flach im Strafraum angespielt. Wagner wurde im letzten Moment entscheidend gestört, nichts passiert.

Diepoldsau war in der Vorwärtsbewegung noch zu ungenau. Das Heimteam liess zwar mehrfach aufblitzen, welche Ballfertigkeit vorhanden war, aber der Spielrhythmus schien noch nicht gefunden zu sein. Es war davon auszugehen, dass sich dies im Laufe der Partie noch ändern wird.

Auf der anderen Seite kam Rheineck nach einer Viertelstunde zum ersten gefährlichen Freistoss. Torwart Florian Wetter liess den Schuss von Blerim Ibrahimi weit nach vorne abprallen. Einmal mehr spekulierten die Gäste nicht auf einen Abpraller, sondern blieben angenagelt stehen. In dieser Aktion wäre für die Rot-Blauen definitiv mehr drin gelegen.

Es folgten Jubel und Frust in nur 120 Sekunden.

Jubel beim Heimteam und Frust bei den Gästen, weil Dursun Karatay in der 16. Minute die 1:0 Führung erzielte. Und nur eine Minute später das gleiche in umgekehrter Reihenfolge, weil Rheinecks Blerim Ibrahimi postwendend zum 1:1 traf. Der entscheidende Assist auf Ibrahimi kam von Marco Wagner, der erst seit einer Woche beim Fanionteam mittrainiert.

Da traten die einstigen Teamkollegen Dursun Karatay und Blerim Ibrahimi also in Erscheinung.

In der 33. Minute stand die Rheinecker-Fussballwelt dann für einen Moment still. Nach einem Zusammenprall mit Stürmer Dursun Karatay blieb Rheinecks Innenverteidiger Nicola Di Gregorio am Boden liegen. Schiedsrichter und Spieler signalisierten sofortige Hilfe. Di Gregorio zog sich beim Zusammenstoss eine massive Blutgefässverletzung in der Nasenbeinregion zu. Blutüberströmt wurde der Spieler zur Trainerbank gebracht. Die Blutung konnte trotz Druckverband nicht gestoppt werden. Di Gregorio musste direkt ins Siptal Heiden überführt werden.

Für Di Gregorio kam der rekonvaleszente Raoul Marino in die Partie. Marino fehlte knapp vier Wochen wegen starker Rückenprobleme. Bei ihm wäre eigentlich ein Teileinsatz von 10 – 15 Minuten geplant gewesen.

Den Spielern war anzumerken, dass der verletzungsbedingte Ausfall von Di Gregorio nicht einfach per Knopfdruck ad acta gelegt werden konnte.

Diepoldsau dominierte die Schlussminuten der ersten Halbzeit.

Passend zum anhaltenden Pech der Rheinecker sah in der 44. Minute dann auch noch Keeper Marco Dietsche beim Klärungsversuch eines Schuss nicht gut aus und liess den Ball unglücklich über sich nach hinten – leider ins eigene Tor – abprallen.

2:1 Pausenstand.

.:: 2. Halbzeit ::.

Rheineck startete gut in den zweiten Durchgang.

In der 46. Minute donnerte ein Volleyschuss von Kapitän Alessandro nur ganz knapp über die Latte. Die Rot-Blauen blieben über weite Strecken der zweiten Halbzeit leicht spielerisch überlegen.

Der zur Pause eingewechselte Stefano D’Amico brachte frischen Wind in die Rheinecker Offensive. Er leistete grossartige Defensiv- und Offensivarbeit und agierte als Ballverteiler.

Rheineck führte die Torschuss- und Freistossliste mittlerweile an.

Diepoldsau liess die Rheinecker Offensivwelle schadlos über sich ergehen. Die Hausherren arbeiteten sehr gut gegen den Ball. Immer wieder wurde ein Mittelfeldpressing aufgezogen, das auf Seiten der Gäste meistens einen Ballverlust zur Folge hatte.

Und ja, in der 70. Minute war es dann halt wieder Dursun Karatay, der beim Heimteam den Unterschied ausmachte. Mit seinem zweiten Treffer am heutigen Spieltag erhöhte er auf 3:1.

Wars das für Rheineck?

Nein, die Stapfenwieser kämpften unbeeindruckt weiter und hatten in der 71. Minute dann auch ihre Riesenchance zum Anschlusstreffer.

Eine perfekte Flanke von Gabriel Macedo fand mit Manuel Baumann ihren Abnehmer im Strafraum. Diepoldsau Torwart Florian Wetter war bereits geschlagen, aber aus dem totsicheren 3:2 wurde trotzdem nichts.

Wahrscheinlich flatterten beim engagierten Flügelflitzer Baumann die Nerven als er sah, dass er vor dem leeren Tor stand. Er köpfte den Ball über das Gehäuse.

Rheineck-Trainer Pascal Frommenwiler stellte auf einer Dreierabwehr um, aber auch ein zusätzlicher Offensivmann brachte letztlich nichts mehr.

Es blieb beim 3:1. Rheineck steht damit weiter ganz unten im Keller auf einem Abstiegsplatz.

.:: Rheineck-Telegramm ::.

1:1 Blerim Ibrahimi (17. Minute)
Gelbe Karte Fabio Künzler (33. Minute)
Gelbe Karte Sezer Bingöl (69. Minute)
Gelbe Karte Marco Wagner (85. Minute)
Gelbe Karte Blerim Ibrahimi (88. Minute)

Das Wichtigste vorab: Nicola Di Gregorio konnte das Spital am Abend wieder verlassen. Ihm geht es den Umständen entsprechend gut. Für den bevorstehenden Cup-Fight gegen Diepoldsau fällt der routinierte Abwehrchef definitiv aus. Eine grossartige Reaktion zeigte der beim Zusammenprall beteiligte Dursun Karatay. Karatay erkundigte sich noch gleichen Abends bei Di Gregorio nach dem Befinden.

Meine Mannschaft hat spielerisch, kämpferisch und mental eine gute Vorstellung gezeigt. Auch das Resultat ändert nichts an dieser Feststellung. Wir haben heute vieles besser gemacht als zuletzt noch gegen Rüthi. Es war wichtig eine Reaktion zu zeigen.

Nur ein Ignorant erwartet eine 180-Grad-Kehrtwende in nur einer Woche. Aus allseits bekannten Gründen backt der FC Rheineck kleinere Brötchen als andere Ligakonkurrenten. Man darf diese Tatsache nicht einfach permanent ausblenden. Wir versuchen Tag für Tag das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen herauszuholen.

Im Moment läuft alles (!) gegen uns. Eine schwarze Gewitterwolke hängt über dem FC Rheineck 1. Wir müssen weiter hart für den Turnaround arbeiten und warten bis sich der Sturm gelegt hat. Etwas anderes können wir nicht tun.

Die momentane Situation verlangt gefühlstechnisch alles von einem ab. Ich sehe, wie die Spieler unter der anhaltenden Talfahrt leiden. Es geht mir nicht anders. Die Art und Weise wie die Spiele verlaufen und wie wir Gegentore bekommen, lässt sich manchmal kaum mit Worten beschreiben.

Nach jedem Regen kommt wieder Sonnenschein. Deshalb bringt es nichts ständig nachzufragen, ob es immer noch regnet. Irgendwann platzt der Knoten und die Gewitterwolke zieht weiter.

Was uns nicht umbringt, macht uns stärker. Kritik macht uns stärker.

Wir werden da unten rauskommen!

Pascal Frommenwiler
FC Rheineck 1

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