07.05.2016: FC Schaan : FC Rheineck 4:4 (1:0)

Aus Sicht des FC Rheineck ist die Ausgangslage klar: ohne Druck ins Spiel gegen den Tabellenführer FC Schaan. Nach dem 5:1 Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den FC Rüthi, müssen die Rot-Blauen heute auf der Rheinwiese beweisen, dass man weiterhin an die guten Leistungen anknüpfen kann. 10

1.Halbzeit

Beide Mannschaften starteten mit der nötigen Ruhe und Abgeklärtheit in die Partie.

In den ersten 20 Minuten gab es wenig nennenswerte Offensivaktionen. Der Grund war nicht, weil die Akteure allenfalls im Schongang unterwegs waren. Die beidseits kompakten Viererketten im Mittelfeld boten schlichtweg keinen Platz für irgendwelche Ideen.

Schaan agierte mehrheitlich mit weiten Flugbällen auf die schnellen Stürmer. Rheineck versuchte mit Ballstafetten aus der Vorbereitungszone heraus die zwei Flügelflitzer Lendim Ibrahimi und Christian Sutter in Szene zu setzen.

In der 24. Minute dann die erste Top-Chance für das Heimteam. Marco „The Big Save“ Dietsche konnte im 1 gegen 1 entscheidend klären und dadurch den Rückstand der Rheinecker in letzter Sekunde verhindern. Dusel gehabt! 13

Schaan wurde ab der 30. Minute bedeutend stärker.

Rheineck verlor irgendwie den Anschluss. Die Körpersprache hatte mehr von einer Beerdigung als von einer Partie gegen den Tabellenführer. Die Rot-Blauen zeigten sich in vielen Aktionen zu unentschlossen und zaghaft.

Die verdiente 1:0 Führung für den FC Schaan in der 42. Minute war die einzig logische Konsequenz. Gegen den Tabellenführer ist das blosse Füsschen hinhalten zu wenig.

Rheineck zeigte eine ganz schlechte erste Halbzeit.

1:0 Pausenstand.

2.Halbzeit

Rheineck drehte auf!

In der 47. Minute erzielte Andy Rodrigues mit einem Distanzschuss aus gut 20 Metern den Anschlusstreffer zum 1:1. 05

Und so geht es gleich weiter…

In der 51. Minute vernaschte Lendim „The Boom“ Ibrahimi jeden Schaaner, der sich ihm auf der linken Seite in den Weg stellte. Ibrahimi erzielte das 1:2 und stellte damit das Spiel komplett auf den Kopf. 09

Wo ist das Rheineck aus der ersten Halbzeit?

Totgesagte leben länger.

Innert 5 Minuten drehten die Rot-Blauen das Spiel. Unglaublich!

Auch die Körpersprache war eine ganz andere als noch im ersten Durchgang. Endlich wurden die Zweikämpfe mit der nötigen Härte und Verbissenheit geführt. Das Angriffsspiel der Rheinecker war jetzt flüssig und ohne irgendwelche groben Fehler.

Plötzlich sah man bei den Gästen die einstudierten Ballstafetten und das Steil-Klatsch-Spiel, das Rheineck-Trainer Pascal Frommenwiler in nahezu jedem Training bis ins letzte Detail üben lässt. Rheineck war jetzt ganz klar am Drücker.

Es folgte eine Achterbahn der Gefühle.

In der 63. Minute erzielte Schaan den Ausgleichstreffer zum 2:2.

Doch damit nicht genug!

In der 67. Minute folgte sogar noch der Treffer zum 3:2 für die Hausherren.

Es ging auf beiden Seiten drunter und drüber.

War die Rheinecker-Aufholjagd vergebens? Denkste!

Die Rot-Blauen machten auf beeindruckende Art und Weise klar, warum es manchmal gut tut, auf die Schnauze zu fallen. Auf dem Fussballplatz und doch in der Manier eines knallharten Boxers, zeigten die Rheinecker, dass es nicht auf die Anzahl Rückschläge ankommt, sondern darauf, wie viel man einstecken kann.

Rheineck kämpfte längst mit offenem Visier.

Den Zuschauern (darunter auch Vertreter des FC Staad) sahen spektakuläre Schlussminuten.

Alessandro „The Capitano“ Chiarello und Michael „Zecke“ Hausmann hielten im Mittelfeld die Fäden zusammen. Chiarello führte seine Mannschaft, wie man es von ihm erwarten durfte. Dahinter agierte Ballverteiler Andy Rodrigues.

Die fantastischen Drei entwickelten sich immer mehr zur Drehscheibe im Offensivspiel.

Beeindruckend, welche Kräfte Rheineck nochmals mobilisieren konnte.

Und was kam dann?

In der 67. Minute erzielte Marc „Himself“ Depaoli per Kopf den Ausgleich zum 3:3. Nun hiess es wieder Punkteteilung.

Und dann war es Zeit für das Solo von Gabriel Macedo. In der 75. Minute erzielte der Mittelstürmer die 3:4 Führung. Fantastisch!

Kurzer Rückblick: 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 3:3, 3:4 und was kommt jetzt noch?!

In der 82. Minute dann die Riesenchance für Rheineck sogar auf 3:5 zu erhöhen.

Mit einem platzierten Gewaltschuss in die untere Ecke prüfte Alessandro Chiarello den Schaaner Torhüter. Chiarello hätte den Treffer für seinen aufopferungsvollen und unerbittlichen Einsatz längst verdient. 18

Die Achterbahn der Gefühle ging weiter.

In der 83. Minute erzielte Schaan den Ausgleichstreffer zum 4:4.

Rheineck-Trainer Pascal Frommenwiler brachte für die letzten zehn Minuten mit Stefano D’Amico einen zusätzlichen Stürmer. Alles oder Nichts!

In der 94. Minute verwehrte der Schiedsrichter, der während 90 Minuten beidseits für viel (!) Gesprächsstoff sorgte, den Rheineckern einen glasklaren Penalty.06

Es blieb beim 4:4, was vor allem in den brisanten Schlussminuten der präsenten Abwehr rundum Nicola Di Gregorio, Marc Depaoli, Fabio Künzler und Sezer Bingöl zu verdanken ist.

Das gerechte Resultat für viel Fussball-Spektakel.

Mit dem 5:1 gegen Rüthi haben wir den höchsten Sieg der laufenden Saison eingefahren.

Heute haben wir 4 Tore gegen Schaan erzielt, was bislang noch keiner anderen Mannschaft in der laufenden Saison gelungen ist.

Uns fehlen noch 3 Tore um den Vorrundenwert zu egalisieren.

Wir haben jetzt 9 Tore (!) in zwei Partien erzielt. Das gab es in dieser Saison auch noch nicht.

Mehr muss ich dazu nicht sagen.

Danke der Mannschaft für die tolle Leistung.
Danke Christian Posavec (Assistent) für das Mitwirken.

Än schönä Muetertag überall.

Pascal Frommenwiler
Trainer FC Rheineck 1

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