Authentisch sein: Sich selber treu zu bleiben lohnt sich

Wohin führt dein Weg als Fussballtrainer?
Bist du bereit für die nächste Herausforderung?
Wohin geht die Reise?

Diese und andere Fragen wurden mir in den vergangenen Wochen doppelt und dreifach gestellt.

Ich betrachte es als grosses Kompliment und freue mich, dass sich so viele Leute in und ausserhalb meines Freundeskreises für meine fussballerische Zukunft interessieren. Das überrascht schon deshalb, weil ich mich als Fussballtrainer ja „nur“ im Breitensport und somit im Amateurbereich bewege.

Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei euch.

Am 20.05.2015 bin ich per sofort als Trainer des SC Brühl 2 zurückgetreten. Meinem Entscheid, dass ich noch vor Ablauf der Saison 2014/15 und bei noch drei ausstehenden Meisterschaftsspielen aufhöre, lagen mehrere triftige Tatsachen zugrunde.

In einem persönlichen Gespräch habe ich die Spieler über meine Beweggründe und das Puppenhaus hinter den Kulissen informiert. Sie respektierten meine Entscheidung. Mit mir zusammen ist ebenfalls mein langjähriger Freund und Assistent Rachid Khouzami zurückgetreten.

Zufall oder nicht? Aber mein letztes Spiel als Trainer des SC Brühl 2, in dem wir in einer packenden Partie 2:1 (0:1) gegen den Aufstiegskandidaten FC Goldach gewonnen haben, sollte zugleich der letzte Saisonsieg der Mannschaft sein. Ich bin froh, dass wir trotz Rücklage den Ligaerhalt geschafft haben. Die Spieler, und wirklich nur die Spieler, haben sich diesen Erfolg hart erkämpft und absolut verdient.

Ich bin stolz auf das Erreichte:

Saison 2012/13

– in allen Bereichen bessere Resultate als meine Vorgänger in der Vorsaison erzielt

– am Teamanlass auf der Ebenalp das Mannschaftsmotto „immer weiter, immer weiter!“ eingeführt

– alle bei Saisonbeginn gesetzten Ziele erreicht und teilweise sogar übertroffen

– Spielsystem 4-3-2-1 erfolgreich eingeführt

– Organisation und Struktur in der Mannschaft geschaffen und umgesetzt

– Tabellenplatz 7/10

– von der Juniorenabteilung ausgemusterte Spieler erfolgreich in die 2. Mannschaft integriert und ihnen damit den Verbleib im Verein ermöglicht

Saison 2013/14

– sensationeller Aufstieg in die 4. Liga

– Tabellenplatz 1/10

– die gesamte Saison kein Heimspiel (Grüningerstadion, Espenmoos, Gründenmoos) verloren

– gesamte Rückrunde kein Meisterschaftsspiel verloren

– 18 verschiedene Torschützen

– vier Mal zu Null gewonnen

– höchster Sieg mit 11:0 gegen den FC Arbon

– zehn Spiele ohne Niederlage in Folge

– sieben Siege in Serie

– mit 21 Gegentreffern beste Defensive der Gruppe

– alle bei Saisonbeginn gesetzten Ziele erreicht und teilweise sogar übertroffen

– von der Juniorenabteilung ausgemusterte Spieler erfolgreich in die 2. Mannschaft integriert und ihnen damit den Verbleib im Verein ermöglicht

Saison 2014/15

– unter schwierigsten Bedingungen den Ligaerhalt realisiert

– erstmals komplettes Konditionstraining mit individueller Spielerauswertung eingeführt

– Tabellenplatz 6/11 zum Zeitpunkt meines Rücktritts

– von der Juniorenabteilung ausgemusterte Spieler erfolgreich in die 2. Mannschaft integriert und ihnen damit den Verbleib im Verein ermöglicht

Saison 2012/13, 2013/14, 2014/15 zusammen

– kein Saisoneröffnungsspiel verloren

– 35 Meisterschaftsspiele (3150 Minuten) in Folge mindestens immer ein Tor erzielt

– positives Torverhältnis mit 114:106

– positive Siegesbilanz mit 24 / 4 / 20 in 48 Meisterschaftsspielen (Siege, die infolge Mannschaftsrückzugs des Gegners nicht gewertet wurden, sind nicht berücksichtigt)

Mit dieser Bilanz will ich das Kapitel SC Brühl (2) schliessen und jetzt in die Zukunft blicken.

In den vergangenen Tagen und Wochen hatte ich viele wertvolle und bereichernde Gespräche mit Vereinsfunktionären. Sowohl für Mannschaften im Juniorenbereich als auch für Teams im Aktivfussball gab es konkrete Angebote für ein Trainermandat. Sogar im Juniorenspitzenfussball stand die Tür einen Spalt offen und es gab Kontakte.

Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind ein günstiger. Nur wer bereit ist, die Komfortzone von Zeit zu Zeit zu verlassen, kann sich weiterentwickeln. Ich für mich sage lieber kein Verein als sich irgendwelche Alibiziele zu setzen und letztlich dann doch nicht darauf hinzuarbeiten, weil man schlicht und einfach nicht gefragt ist und sich dieser Tatsache nicht stellen will. Ganz nach dem Motto „Hauptsach än Verein!“.

Nein Danke – ohne mich. Authentisch sein: Sich selber treu zu bleiben lohnt sich.

In der Rolle als Trainer setze ich mir konkrete und ambitionierte Ziele. Ich habe eine hohe Bereitschaft, neue Herausforderungen zu suchen und anzunehmen und integriere das Lernen als selbstverständlichen Teil in mein Engagement.

Ich habe für mich entschieden, dass ich jetzt zuerst eine Fussballpause einlege und in einem nächsten Schritt dann eine Herausforderung in der 3. oder 2. Liga suchen werde. Ich bin entscheidungsfreudig und es ist mir wichtig, Handlungsmöglichkeiten zu haben und eigenständig agieren zu können.

Bis anhin habe ich C/B-Junioren (FC Rotmonten) und 4./5. Liga (SC Brühl) trainiert. In einem nächsten Schritt nun eine Mannschaft in der 2./3. Liga zu übernehmen ist die einzig logische Konsequenz.

Ob, wann, wie, wer und wo, kann ich heute noch nicht sagen. Wenn sich eine Türe schliesst, öffnet sich eine andere. Sich in Geduld zu üben, kann jederzeit Optionen ermöglichen. Entscheide lieber ungefähr richtig, als genau falsch. Schneller Entschluss bringt oft Verdruss.

Die fussballfreie Zeit will ich für eigene Vorhaben wie beispielsweise die neue Homepage und die Fertigstellung meines Trainerkonzeptes verwenden. In diesem Sinn habe ich meine Weichen gestellt.

Bis dahin wünsche ich eine gute Zeit!

Sportliche Grüsse
Pascal „Frommi“ Frommenwiler

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