26.10.2014: SC Brühl : FC Widnau 1:5 (1:3)

Die Kronen treffen mit dem FC Widnau auf ein weiteres Team, das im Kampf um die Aufstiegsplätze sicher noch ein Wörtchen mitreden wird. Beim Heimteam hingegen werden die Personalsorgen nicht weniger. Für dieses Spiel mussten neben Eric Hug auch kurzfristig die aufgebotenen Spieler Severin Städler, Stéphane Diez und Yanik Zimmermann Forfait geben. Nach wie vor aktuell ist auch das Torhüterproblem. Nicolai Grob fehlt an allen Ecken und Enden. Wenigstens müssen die Kronen für einmal nicht einen Feldspieler ins Tor stellen. Mit Daniel Markaj stellt sich ein sympathischer Youngster der Herausforderung als Torhüter. Chapeau!

1. Halbzeit:

Die Anfangsphase hatte es in sich. Bereits in der 3. Minute wurden die Kronen eiskalt erwischt. Nach einem schnellen Angriff über die Flügel kam der Widnauer Angreifer Timo Faleschini zum Abschluss und erzielte die 0:1 Führung für sein Team.

Fehlstart par excellence, aber nicht lange.

Bereits in der 7. Spielminute erzielte Sven Messmer nach einem Konter den Ausgleichstreffer zum 1:1. Das Heimteam kam immer besser in die Partie. Die schnellen Vorstösse zeigten Wirkung. Die Gäste zogen sich weit in die eigene Platzhälfte zurück.

In der 14. Minute kam es zum Eckball für den FC Widnau. Der SCB 2 kassiert die meisten Gegentore durch Standardsituationen. Auch ein Indiz dafür, wie wichtig ein routinierter Schlussmann ist. Wenn es schon nicht läuft, dann kommt auch noch Pech dazu. Widnau ging durch ein Eigentor von Damian Krömler erneut in Führung.

Brühl zeigte sich bemüht und suchte den Ausgleichstreffer. Chancen dazu gab es genug! Einmal vertändelte Fabio Kleinheinz den Ball ganz alleine vor dem Torhüter, dann köpfte Sven Messmer ebenso alleine vor dem Tor stehend den Ball über die Latte, Vedat Ardic wartete im Strafraum einen Tick zu lange mit der Schussabgabe und Dominic Fröhlich schoss einen Gegenspieler auf der Torlinie an.

Die Kronen hätten den Ausgleichstreffer längst erzielen müssen! In Anbetracht des Spielverlaufs wäre sogar eine Führung absolut verdient gewesen. Leider kam in der 44. Minute dann wieder alles anders. Nach einem Angriff fand der Ball nach einem Schuss aus gut 25 Meter den langen Weg ins Tor. Zweites Tor von Timo Faleschini am heutigen Nachmittag.

1:3 Pausenstand.

2. Halbzeit:

Der SC Brühl 2 drückte ordentlich aufs Tempo. Vedat Ardic schien wieder sein Zauberfüsschen gefunden zu haben. Die gefährlichen vertikalen Pässe auf Dominic Fröhlich und Niklas Roelli sorgten gleich mehrfach für Gefahr. Widnau war erneut mehrheitlich mit Abwehrarbeit beschäftigt.

In der 56. Minute kam es fast auf Höhe der Mittellinie zu einem indirekten Freistoss für Widnau. Veprim Krasniqi trat den Freistoss. Der Ball war lange in der Luft und landete schliesslich doch noch im Tor der Kronen. Das Tor zählte, weil Daniel Markaj den Ball noch berührte. Neuer Spielstand 1:4.

In der 62. Minute erhöhten die Gäste durch Armend Thaqi sogar noch auf 1:5.

Die Kronen müssen sich zwei Tatsachen gefallen lassen. Erstens: Nahezu jeder Schuss aufs Tor landet im Netz. Zweitens: Es hat den Anschein von Unvermögen, dass vier 100%ige Torchancen nicht zum Erfolg führen.

Dem SCB-Torwart Daniel Markaj kann man keinen Vorwurf machen. Man muss berücksichtigen, dass Daniel erst seit gut ½ Jahr zwischen den Pfosten steht und vorher jahrelang als Feldspieler aktiv war. Es ist ganz normal, dass da noch keine Routine und die nötige Technik vorhanden sein können.

Brühl verliert das vierte Spiel in Folge.

Interview mit Trainer Pascal Frommenwiler:

Gut gespielt, trotzdem verloren. Enttäuscht?

Mehr verärgert als enttäuscht. Es ist offensichtlich, wo unsere Probleme liegen. Ich bin mir absolut sicher, dass wir unter normalen Gegebenheiten das heutige Spiel gewinnen. Bis auf einen Treffer waren die Tore für den FC Widnau verfrühte Weihnachtsgeschenke. Wir kassieren Gegentore, die nie und nimmer fallen dürfen.

Torhüter Daniel Markaj steht im Mittelpunkt der Diskussion. Was sagst du?

Vorab will ich festhalten, dass wir ohne Daniel Markaj wie schon gegen den FC Au-Berneck einmal mehr mit einem eigenen Feldspieler als Torwart hätten antreten müssen. Alleine die Tatsache, dass Daniel von sich aus sagt, dass er uns nach bestem Wissen und Gewissen unterstützen, will verdient Respekt und Anerkennung. 

Es wäre naiv anzunehmen, dass jemand, der erst ½ im Tor steht, bereits auf dem Level spielt, wie jemand, der seit mehreren Jahren den Kasten hütet. Im Aktivfussball ist es leider so, dass mangelnde Erfahrung sich in Gegentore ummünzt. 

Es ist so, wie es ist.

Würdest du dein Team als Chancentod beschreiben?

Nein, sicher nicht. 

Damit man zur Torchance kommt, muss man vorab schon ganz viel richtig machen. Beängstigend wäre es, wenn wir uns gar keine Chancen erspielen würden. 

Erfolgserlebnisse im Training müssen das Selbstbewusstsein stärken. Aber da fängt das nächste Problem sogleich an. Wochenlang trainierten wir ohne Torhüter. Jetzt haben wir das Glück, dass Daniel Markaj wenigstens je nach Möglichkeit teilnimmt.

Beunruhigen dich diese Niederlagen?

Nein. Ganz klar nein!

Wenn ich schaue, wie wir unsere Spiele verloren haben, dann kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass wir in der Rückrunde – sofern sich die Personalprobleme lösen lassen – doch noch dem einen oder anderen in die Suppe spucken werden. 

Psychologisch wichtig ist, dass wir die Vorrunde nicht auf einem Abstiegsplatz abschliessen. Das haben wir geschafft, weil der FC Neukirch-Egnach sein Spiel gegen den FC Rorschacherberg gewonnen hat.

Was dürfen wir gegen den FC Rorschach erwarten?

Einen positiven Vorrundenabschluss.

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