12.10.2014: SC Brühl : FC Au-Berneck 2:3 (2:2)

Will man gegen Tabellenschlusslichter gewinnen, dann gibt es grundsätzlich nur ein Rezept: agieren statt reagieren. Geschichte wiederholt sich: weil der SCB 2 keinen Torhüter stellen kann, zieht sich Mittelfeldspieler Ivan Pombinho die Handschuhe über.

1. Halbzeit:

Der SC Brühl 2 erwischte einen perfekten Start in die Partie.

Gespielt waren gerade mal 45 Sekunden als Fabrizio Bonazza nach herrlicher Vorarbeit von Adrian Zwick die 1:0 Führung erzielte.

Die Kronen signalisierten, dass es gerne so weitergehen kann. Knapp fünf Minuten später wurde Vedat Ardic im Strafraum der Gäste angespielt. Noch während der Verwertung des tollen Zuspieles wurde er aber gleich von zwei Gegenspielern niedergestreckt.

Glasklarer kann ein Penalty nicht sein. Der Schiedsrichter entschied aber anders.

Die Akteure des FC Au-Berneck haben erwartungsgemäss früh mit lamentieren, kommentieren und reklamieren begonnen. Der Unparteiische hatte aber nicht den Mut und letztlich auch nicht das Zeug dazu um durchzugreifen. So verteilte er den Gästen weiterhin Geschenke in Form von Freistössen per Ausruf.

In der Folge erzielten dann auch die Gäste per Standardsituation den Ausgleichstreffer zum 1:1.

Kurz nach Wiederanpfiff meldete Kapitän Fabian Nufer dem Schiedsrichter noch einen Regelverstoss. FC Au-Berneck Akteur mit der Nummer 3 (erzielte das 1:1) spielte ohne Schienbeinschoner. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie und kontrollierte den Missstand.

Er staunte nicht schlecht als er sah, dass der Spieler tatsächlich keine Schienbeinschoner trug. Eine gemäss Reglement vorgeschriebene Karte wegen „unkorrekter Ausrüstung“ gab es nicht.

Noch liess sich das Heimteam vom ideenlosen und destruktiven Fussball der Gäste nicht anstecken.

Brühl setzte zum Konter an spielte den Ball auf Jozo Vukedin. Der kräftige Offensivspieler wurde vom Gegner in vollem Lauf mit gestrecktem Bein gestoppt. Trainer Pascal Frommenwiler rannte sofort an die Linie um zu sehen, was passiert ist. Gott sei Dank konnte Jozo nach diesem rüpelhaften Foul weiterspielen. So glasklar der Penalty hätte gepfiffen werden müssen, so glasklar sprechen wir hier von einer roten Karte. Für den Schiedsrichter war diese Aktion aber in Ordnung.

Die erste Halbzeit plätscherte so vor sich hin. Immer wieder im Zentrum des Geschehens, der völlig überforderte Referee.

Die Kronen legten erneut vor!

Nach einem Eckball konnte der SC Brühl zur 2:1 Führung einköpfen. Der Torschütze kann nicht so genau ermittelt werden, da der Ball wie im Billard an Freund und Feind abprallte.

Die Führung hielt leider nicht lange an. Wieder wurde dem FC Au-Berneck ein Freistoss zugesprochen und wieder landete der Ball im Netz. Alleine die Tatsache, dass der FC Au-Berneck aus dem Spiel wenig bis überhaupt nichts zustande brachte und einzig mit zwei Freistössen die beiden Tore erzielte, sollte den Kronen Mut machen, dass man diesen Gegner durchaus bezwingen kann.

In der Halbzeitpause suchte Trainer Pascal Frommenwiler das Gespräch mit dem Schiedsrichter. Er wies ihn darauf hin, dass derartige Brutalo-Fouls sofort mit den entsprechenden Sanktionen zu unterbinden sind, bevor sich ein Spieler noch ernsthaftere Verletzungen zuzieht und ins Spital muss.

Der Unparteiische aber übte sich in Autorität und hatte dafür kein Gehör.

2. Halbzeit: 

Die zweite Halbzeit wurde von der schlimmen Verletzung von Noah Grüter überschattet.

Der SCB2-Mittelfeldstratege wurde von zwei Gegenspielern ins Sandwich genommen und gefoult. Bei dieser Aktion kugelte sich Noah die Schulter aus und musste sofort ins Kantonsspital St.Gallen gebracht werden.

Traurig aber wahr; der Schiedsrichter pfiff auch bei dieser Aktion nicht und liess das Spiel weiterlaufen.

2:3 gewann der FC Au-Berneck dank eines Eigentores der Brühler.

Interview mit dem Trainer: 

Wie geht es Noah Grüter?

„Ich konnte mittlerweile mit Noah sprechen.  

Mein Verdacht hat sich leider bestätigt, dass er sich die Schulter ausgekugelt hat. Er wurde in den Notfall des Kantonsspital St.Gallen gebracht, wo die Erstbehandlung stattfand.  

In dieser Woche folgen weitere Untersuchungen.“

Wie war es möglich so schnell eine Diagnose zu stellen?

„Vorab will ich festhalten, dass ich kein Arzt bin. Eine Diagnose wird ausschliesslich von einem Arzt gestellt. In meinem Beruf habe ich sehr viel mit Medizin zu tun. Dadurch erlangt man wenigstens auf theoretischer Basis wertvolles Wissen. 

Ich habe Noah auf dem Platz kurz abgetastet und mit ihm gesprochen. Ich spürte sofort, dass das Schultergelenk nicht mehr am richtigen Ort war. Zudem sagte Noah, dass er sich nicht mehr abstützen kann, weil die Kraftübertragung fehlt und es schmerzt. 

Der Fall war also klar. Ich bin froh, dass wir so schnell reagieren konnten.  

Noah kann auf tatkräftige Unterstützung seiner Mannschaft zählen. In meinem Team bleibt niemand zurück!“

Schlusswort?

„Wir müssen unsere Situation analysieren. Es ist von Kurzschlussreaktionen abzuraten. Vor uns liegt viel Arbeit um die verschiedenen Baustellen in den Griff zu bekommen.“

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