28.09.2014: SC Brühl : FC Staad 4:3 (2:1)

Trotz endlos langer Verletzten- und Abwesenheitsliste (Nicolai Grob, Sven Messmer, Pascal Möller, Nicolas Welte, Daniel Born, Niklas Roelli, Fabrizio Bonazza usw.) ist die Marschrichtung der Kronen klar: spielen um zu gewinnen!

Spezielle Situationen verlangen besondere Massnahmen. 

Kronen-Trainer Pascal Frommenwiler verzichtete sogar auf eine Kabinenansprache um Taktik und Vorgaben zu diskutieren. Viel mehr appellierte er daran, wie einfach Fussball ist und dass man mit der richtigen mentalen Einstellung auch Berge versetzen kann.

 

Selbstverständlich hat er sich dafür in Sachen Kabinendekoration etwas Besonderes einfallen lassen.

Magic. Auf uns.

1. Halbzeit:

Um 12.00 Uhr pfiff der Schiedsrichter die Partie an.

Das Heimteam erwischte einen sehr guten Start. Die Kronen hatten sichtlich mehr Ballbesitz und kamen dadurch schon früh zu ersten Offensivaktionen. In den vergangenen Trainings stand der Konter im Mittelpunkt. Trainer Pascal Frommenwiler hat es sichtlich gefreut, dass die Spieler versuchten daran anzuknüpfen. Mit schnell gespielten Ballstafetten über mehrere Positionen wurden die beiden Flügel Adrian Zwick und David Kürsteiner immer wieder in Szene gesetzt.

Der SCB 2 machte Druck, blieb für seine Bemühungen aber letztlich unbelohnt. Es fehlte noch an entscheidender Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und am Selbstvertrauen um je nach Situation auch Mal zum Distanzschuss anzusetzen.

Die Kronen waren die klar spielbestimmende Mannschaft.

In der 24. Minute kam es zu einem Eckball für das Heimteam. Irgendwie landete der Ball bei Eric Hug, der aus gut 20 Meter abzog. Sein Hammer traf David Kürsteiner, wodurch das Geschoss noch einmal abgefälscht wurde und für den Torhüter der Gäste schliesslich unhaltbar im Kasten landete.

Billard-Goal mit ganz viel Glück, aber dem Spielverlauf entsprechend völlig verdient.

Die Aktionen der Gäste waren insgesamt noch zu harmlos. Das lag in erster Linie aber an der Dominanz des Heimteams, das mit breiter Brust und mit viel Selbstvertrauen das Spielgeschehen an sich riss.

In der 33. Minute wurde es dann aber doch ein erstes Mal richtig gefährlich für die Hausherren. Bei einer brenzligen Situation im eigenen Strafraum brachte Adrian Zwick beim Klärungsversuch seinen Gegenspieler zu Fall.

Der Schiedsrichter entschied zu Recht auf Penalty.

Für den FC Staad übernahm Tobias Ackermann die Verantwortung und verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt zum 1:1.

Die Reaktion des SC Brühl liess nicht lange auf sich warten. Das Heimteam erhöhte kurz vor der Halbzeitpause nochmals ordentlich den Druck. In der 43. Minute war es dann Eric Hug himself, der erneut aus gut 20 – 25 Meter zum Schuss ansetze und diesmal ohne irgendwelche Abpraller das Leder in die untere Ecke links parkierte. Ein tolles Tor!

2:1 Halbzeitstand.

2. Halbzeit:

Das Heimteam knüpfte hervorragend an den ersten Durchgang an.

Nach einem sehenswerten Konter hätte das 3:1 folgen müssen, aber Geschichte wiederholt sich. Wie schon im vergangenen Spiel gegen den FC Wittenbach war es erneut Pechvogel Vedat Ardic, der im entscheidenden Moment ausrutschte und dadurch eben nicht zum sicheren 3:1 einschieben konnte.

Der enorme läuferische Aufwand des SC Brühl 2 zeigte erste Verschleisserscheinungen. Es kam immer wieder zu Abstimmungsproblemen der beiden Innenverteidiger. Im defensiven Mittelfeld gewährte man dem Gegner zu viel Raum.

In der 58. Minute profitierte der FC Staad in Person von Roman Cajochen von einem Fehler in der Rückwärtsbewegung und schoss den erneuten Ausgleichstreffer zum 2:2.

1:0, dann 1:1. 2:1, dann 2:2.

Es stellte sich die Frage, ob der SCB 2 noch genügend Kraft hat um nochmals aufzudrehen um den Sieg irgendwie zu erzwingen.

In der 60. Minute war es Adrian Zwick, der offensichtlich seinen Lapsus mit dem verschuldeten Elfmeter wieder gut machen wollte und zur 3:2 Führung einschob. Zwick hatte bereits im ersten Durchgang eine vielversprechende Torchance, bei der er allerdings kopflos draufhämmerte anstatt den Ball einfach einzuschieben.

Diesmal machte der smarte Adrian Zwick aber alles richtig. Ganz nach dem Motto „weniger ist mehr“ und mit viel Köpfchen erzielte er den Führungstreffer zum 3:2. In diesem Zusammenhang muss man auch die Vorarbeit von Severin Städler erwähnen, der nach toller Vorarbeit den entscheidenden Pass auf Zwick spielte.

Verwalten ist weniger das Credo von Trainer Pascal Frommenwiler. Das 4:2 muss her!

Er brachte sowohl im defensiven als auch im offensiven Mittelfeld frische Kräfte. Michael Wagner, Noah Grüter und Dominic Fröhlich hiess das Rezept. In der 70. Minute erzielte Dominic Fröhlich nach einer tollen Einzelaktion den Treffer zum 4:2.

War’s das jetzt? Nicht ganz.

In der 85. Minute schoss Sven Hauser den Anschlusstreffer für den FC Staad. Das war’s dann aber auch.

Der SC Brühl 2 gewinnt sein letztes Heimspiel im Grüningerstadion (aufgrund der Hauptplatzproblematik finden zukünftige Heimspiele im Gründenmoos statt) mit 4:3.

Interview mit Pascal Frommenwiler:

Zwei Mal geführt, zwei Mal den Ausgleichstreffer kassiert, zum Schluss doch noch gewonnen. Hat der SCB 2 Nerven wie Drahtseile?

„Ich bin sehr zufrieden mit der gezeigten Darbietung meiner Mannschaft.

Für meinen Geschmack war es die bislang beste erste Halbzeit der laufenden Saison 2014/15.

Wir haben mehr agiert und weniger reagiert.

Gegen Wittenbach hat das Team einen Rückstand noch zu einem Sieg gekehrt. Heute haben wir uns trotz des zweimaligen Ausgleichs nicht vom Weg abbringen lassen. 

Ja, heute hatten meine Spieler Nerven wie Drahtseile.“

Die Verletzten- und Abwesenheitsliste beim SCB 2 hat langsam aber sicher den Höhepunkt erreicht. Wie hast du es trotzdem geschafft eine derart selbstbewusste Truppe zusammenzuwürfeln?

„Ganz ohne fremde Hilfe hätte das wahrscheinlich nicht geklappt. 

Zum einen will ich mich bei Ivo Messmer (Trainer CCJLA) für die Unterstützung mit Noah Horlacher, David Kürsteiner und Manuel Laski bedanken. Zum anderen gilt mein Dank auch Erik Regtop (Trainer 1. Mannschaft), der uns Eric Hug zur Verfügung gestellt hat. 

Danken will ich aber auch Spielern wie Tim Colombi, der mit der Position als linker Aussenverteidiger quasi ins kalte Wasser geworfen wurde und einen hervorragenden Job gemacht hat. 

Bei den restlichen Entscheidungen habe ich auf meinen Bauch gehört und bin meinem Instinkt gefolgt.“

Der Kurzeinsatz von Arif Celebi im Sturm erfreute nicht nur die Zuschauer auf den Rängen, sondern auch die Junioren auf dem Nebenplatz. Was hat es mit dem Einsatz von Arif auf sich?

„Um fit zu bleiben trainiert Arif auf eigenen Wunsch seit gut zwei Wochen bei uns in der zweiten Mannschaft. Aufgrund seiner Verletzung entscheidet er jeweils selbst, bei welchen Übungen er mitmacht und wann er sich ausklingt. 

Er macht das mit grosser Selbstverantwortung. 

Arif ist mit vielen Spielern meiner Mannschaft befreundet. Er und Kapitän Pascal Möller spielten jahrelang zusammen beim SC Brühl. 

Arif hat von unserer langen Verletzten- und Abwesenheitsliste gewusst, weshalb er kurzfristig seine Unterstützung angeboten hat. Ich schätze sein Engagement und freue mich wirklich sehr darüber, dass am Tag nach dieser Aktion offenbar alle davon reden.“

Es liegen fünf Spiele zurück. Was kannst du über das Niveau der 4. Liga sagen?

„Auffällig ist, dass die Mannschaften abgeklärter und mit wesentlich mehr Ruhe als in der 5. Liga spielen. Die Partien fallen knapper aus, echte Schlusslichter im Sinne von Schiessboden gibt es nicht wirklich. 

Die 4. Liga macht uns auf jeden Fall besser. 

Ich weiss, wie es um die Meinung der so genannten immer gleichen und ewigen Fussballexperten – mit denen auch ihr einziger Freund der Narzissmus Hand in Hand geht – bestellt ist. Hochmut kommt vor dem Fall. Zum Glück ist das so. 

Wir sind froh und stolz darauf, dass wir beim Abenteuer 4. Liga dabei sein dürfen.“

Schlusswort?

„3 Punkte, tolles Kollektiv, herrliches Fussballwetter, einen lachenden  Arif Celebi, alle Spieler eingesetzt, keine Verletzungen, guter Schiedsrichter.

Was will man mehr?“

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Eine Antwort zu 28.09.2014: SC Brühl : FC Staad 4:3 (2:1)

  1. Kopfballer sagt:

    Arif for president!!

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