07.09.2014: SC Brühl : FC Rebstein 1:2 (1:0)

Wiedersehen!

In der ersten Saison des neuen SCB 2 (Spielzeit 2011/12) trafen die Kronen zuletzt auf den FC Rebstein. Beide Spiele gingen damals mit einem Torfestival zu Gunsten der Rheinthaler haushoch verloren.

Die Kronen stehen seit nun mehr als 14 Monaten zu Hause (Grüningerstadion, Espenmoos, Gründenmoos) ohne Niederlage da. Erzielt das Heimteam heute ein Tor, dann wäre das gleichzeitig der 25 Pflichtspieltreffer in Folge.

Jede Serie hört irgendwann auf. Nur, wann?

1. Halbzeit:

Der SCB 2 fand gut in die Partie. Äusserst konzentriert und mit der nötigen Ruhe in den Aktionen präsentierte sich das Heimteam in der Anfangsphase. Im Vergleich zum vergangenen Auswärtsspiel gegen den FC Amriswil war sofort zu erkennen, dass sich das Team von Chef-Trainer Pascal Frommenwiler heute viel geordneter präsentierte. 

Die Mannschaft stand kompakt, achtete auf die Abstände in den Reihen und das Defensivverhalten wurde schon vom Stossstürmer eingeleitet. Die Abwehrspieler kontrollierten ihre Zone und gaben Anweisungen an die Mitspieler, wenn sich irgendwelche Stellungsfehler der Vorderleute einschlichen.

Über die ballsicheren und schnellen Aussenläufer Adrian Zwick und Sven Messmer wurden regelmässig über die linke als auch über die rechte Seite gefährliche Angriffe eingeleitet. Im zentralen defensiven Mittelfeld stopfte Eric „The Wall“ Hug allfällige Löcher und sorgte für die nötige Spielverlagerung. 

In der Offensive bemühten sich Fabio Kleinheinz, Vedat Ardic und Niklas Roelli.

Vom FC Rebstein kam nicht viel. Die Gäste hatten wenig bis gar keine Offensivaktionen. Die Minuten verstrichen und das Spiel plätscherte ein wenig vor sich hin. Das Heimteam war bemüht irgendwann doch noch den Abwehrriegel der Gäste aus dem Rheintal zu knacken, was dann auch passierte.

Nach einem sehenswerten Konter des Heimteams profitierte Fabio Kleinheinz von einem Abpraller im Strafraum. Anstatt kopflos draufzuhalten bewies der Edeltechniker nicht nur Köpfchen, sondern auch ganz viel Erfahrung. Kleinheinz legte sich den Ball vom rechten zuerst auf den linken Fuss, liess aufgrund dieser Aktion den Torhüter ins Niemandsland parieren und schob die Kugel schliesslich zur verdienten 1:0 Führung ins linke Eck. 

Ein tolles Tor!

Um ein Haar erhöhte Vedat Ardic mit einem Gewaltschuss aus gut 25 Meter zum 2:0. Die tolle Aktion blieb leider unbelohnt, da der Ball nur Millimeter über die Querlatte flog. Insgesamt war zu erkennen, dass das Heimteam häufiger als noch in den vergangenen Spielen zu Weitschüssen ansetzte. Ein Mittel, das durchaus für Gefahr sorgte. 

Ganz vorne schlängelte sich Niklas Roelli gleich mehrfach durch die gestandene Abwehrkette des FC Rebstein. Niklas Roelli bewies einmal mehr ein grosses Kämpferherz und musste viel Einstecken. Bei der Aktion als er vom herauseilenden Torhüter als letzter Mann wie im Eishockey ausgecheckt wurde, hätten sich die Gäste auch nicht über einen Platzverweis ihres Schlussmanns aufregen dürfen. Niklas Roelli brauchte nach dieser Aktion einige Minuten um wieder den Tritt zu finden. 

Das Heimteam brachte die 1:0 Führung souverän in die Halbzeitpause. Ein toller Auftritt mit viel Sicherheit und wenig Hektik. Die Abwehrkette mit Pascal Möller, Fabian Nufer, Damian Krömler und Nicolas Welte klärte nahezu alle Aktionen mit der nötigen Routine und Sicherheit.

Innenverteidiger Fabian Nufer stellte einmal mehr sein ganzes Können unter Beweis. Er zeigte das ganze Repertoire. Gegner ablaufen, Kopfballklärung zum Torhüter, Ballannahmen gegen die Laufrichtung usw. 

Torhüter Noah Horlacher, der ansonsten bei den A-Junioren CCJL den Kasten sauber hält, stand heute für den abwesenden Nicolai Grob erstmals für die 2. Mannschaft zwischen den Pfosten. Mit seinem Stellungsspiel, dem präzisen Abstoss und Auskick, aber auch mit seinen tollen Paraden erntete der junge talentierte Nachwuchs-Torhüter zurecht viel Lob. 

2. Halbzeit:

Das Heimteam konnte ohne grosse Probleme an die erste Halbzeit anknüpfen. In vielen Situationen standen weniger die beiden Mannschaften als vielmehr der Schiedsrichter im Mittelpunkt. Rigoros pfiff er Aktionen des Heimteams ab und sorgte immer wieder für Diskussionen. 

Um nur ein Beispiel zu nennen: Bei einem Einwurf für den FC Rebstein wies Eric Hug den Unparteiischen darauf hin, dass der Ball viel weiter hinten ins Aus rollte. Als Antwort bekam der sympathische Hug aber zu hören, dass der Spieler solange laufen kann bis er (gemeint ist Eric Hug) aufhört zu reden. Die Folge; mit diesem Einwurf gewannen die Gäste schätzungsweise 10 Meter und kamen zu einer brandgefährlichen Toraktion. 

Der FC Rebstein machte sicher mehr für das Spiel als noch in der ersten Halbzeit. So richtig gefährlich mit Aktionen aus dem Spiel wurden die Rheintaler aber nur zweimal. Noah Horlacher sei Dank, der diese Chancen bravourös meisterte.

Etwas lag in der Luft

Ein 2:0 könnte bereits eine Vorentscheidung sein. 

So kam es dann auch gemäss den Ereignissen auf dem Platz, nicht aber für das Verständnis des Schiedsrichters.

Als ein Abwehrspieler des FC Rebstein einen Ball ins Out ablaufen wollte, flitzte Dominic Fröhlich noch vor der Behind-Linie vor seinem Gegenspieler durch und spielte den Ball zurück in den Strafraum, wo man diese Vorlage dankend annahm und den Ball zum vermeintlichen 2:0 einschob. Bei dieser Aktion prallte Dominic Fröhlich in die Platzabsperrung, konnte glücklicherweise aber ohne Verletzungen weiterspielen. 

Der Schiedsrichter gab den Treffer nicht, weil er ein Stossen sah. Zum Sachverhalt: Dominic Fröhlich lag unter der Platzabsperrung, der Gegenspieler stand im Feld. Wäre hier also Dominic Fröhlich tatsächlich gestossen worden, dann hätte es gemäss Regelwerk Elfmeter gegeben. Der Schiedsrichter entschied zum Unverständnis vieler Anwesenden auf Abstoss.

Der SC Brühl 2 zeigte sich weiterhin bemüht und sehr engagiert. Das nötige Quäntchen Glück hatten die Hausherren heute aber definitiv nicht. So prallte ein toller Kopfball nur an den Pfosten und ein Freistoss nur an die Querlatte. 

Trotz der kämpferischen Darbietung endete die Partie für das Heimteam tragisch. Nach einem groben Einsteigen von hinten in die Beine musste Niklas Roelli verletzungsbedingt aufgeben. Gewundert hat es niemand, dass der Schiedsrichter für dieses Foul nicht einmal  eine gelbe Karte zog.

Der FC Rebstein kehrte die Partie innerhalb von 15 Minuten. Bei der Entstehung zum 1:2 war besonders bitter, dass wieder eine Aktion voraus ging, die wesentlich weiter hinten hätte ausgeführt werden müssen. Die Abwehrspieler wurden plötzlich von einem hohen Ball überrascht und konnten nur noch zusehen, wie den Siegestreffer zum 1:2 erzielte. 

Am Ende des Tages bleiben die Kronen für viel Engagement unbelohnt. 

Legende:

1:0 Fabio Kleinheinz (21. Minute)

1:0 Gegner (61. Minute)

1:2 Gegner (75. Minute)

Interview mit Pascal Frommenwiler:

Gut gespielt, am Ende ohne Punkte. Schwamm drüber und zum nächsten Spiel?

Einfach nur Schwamm drüber natürlich nicht. 

Diese Niederlage schmerzt, bringt uns in der Entwicklung aber auch weiter.

Wie meinst du das?

Sowohl für Siege als auch für Niederlagen gibt es Gründe. Ich persönlich erachte es als schwieriger die Gründe für einen Sieg zu suchen als Lehren aus Niederlagen zu ziehen. 

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb wir das Spiel heute verloren haben. Diese Gründe können wir teils selber beeinflussen, teils sind die Ursachen fremdbestimmt.

Ein Beispiel?

Fremdbestimmt: 

Ich habe bis vor Spielbeginn gehofft, dass wir auf dem Hauptplatz spielen können. Die Grössenverhältnisse beflügeln unser Spiel, wie man bei den Siegen 11:0 gegen Arbon, 3:1 gegen FC Neukirch-Egnach und zuletzt 5:2 gegen FC Rorschacherberg sehen konnte. Der Nebenplatz ist einfach zu klein und viel zu schmal um grossartig Tempoläufe aufnehmen zu können. Auf dem Nebenplatz waren auch in der vergangenen Saison alle Spiele eine regelrechte „Würgete“, weil man sich einfach permanent auf die Füsse tritt. 

Wie schon im Spiel gegen den FC Amriswil wird uns auch heute wieder ein regelgerechtes Tor aberkannt. Dazu kommt, dass unser Strafpunktekonto aufgrund der drei gelben Karten wächst, während der Gegner lediglich einmal verwarnt wurde und Fouls wie jenes an Niklas Roelli ohne Verwarnung geblieben sind. 

Selber beeinflussen: 

Ich kann meiner Mannschaft für die gezeigte Darbietung keinen Vorwurf machen. Wir haben so gespielt wie gegen den FC Rorschacherberg auch. 

Heute fehlte uns einfach auch das nötige Glück. 

Was wir aber sofort abstellen müssen sind diese ewigen Nettigkeiten. Hat der Gegner einen Corner, dann bringen wir ihm noch wenn möglich den Ball. Läuft der Gegner beim Einwurf mit dem Ball noch zehn Meter weiter, sagt niemand etwas. 

Damit ist Schluss, definitiv!

Die Heimsieg-Serie ist gerissen. Ärgert dich das?

Ärgern ist das falsche Wort. 

Ich glaube jeder Trainer freut sich über positive Rekorde.

Befindet sich der SCB 2 in der Krise?

Nein, sicher nicht.

Es wäre lächerlich anzunehmen, dass es einfach so weiter geht wie zum Schluss in der 5. Liga als wir die Gruppe dominierten.

Wir sind Aufsteiger und wollen uns in erster Linie in der 4. Liga halten und uns Schritt für Schritt nach oben arbeiten.

Ich bin froh, dass uns die 4. Liga mit jedem Spiel wieder neue Erfahrungen lehrt.

In den bevorstehenden 17 Spielen passiert noch einiges.

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