18.05.2013: FC Gossau – SC Brühl 2:1 (1:0)

Der SCB2 reiste mit grossen Personalsorgen zum Auswärtsspiel nach Gossau an. Mit Fabio Kleinheinz, Damian Krömler, Stéphane Diez, Niklas Roelli, und Daniel Born fehlten gleich fünf ansonsten gesetzte Stammspieler. Das Hinspiel gewann der SC Brühl mit 2:1. Trainer Pascal Frommenwiler sprach im Vorfeld dieser Partie, dass die Begegnung einem „Grümpeli-Spiel“ ähneln wird. Spätestens beim Betreten des Spielfeldes wussten die Spieler auch warum… 

Pünktlich um 17.30 Uhr wurde das Spiel angepfiffen. Es war das Auswärtsteam, das besser ins Spiel fand. Bereits in der 14. Spielminute konnte sich SCB-Stürmer Fabrizio Bonazza das erste Mal in Szene setzen. In der 22. Spielminute war es dann Vedat Ardic, der einen Hauch zu lange zögerte und dadurch letztlich im Abschluss gehindert wurde.

Der FC Gossau kam nicht oft, dafür aber äusserst gefährlich vor das SCB-Gehäuse. Torhüter Marius Casaulta rettete in Minute 24. und 35. jeweils in aller letzter Sekunde. Der SC Brühl tat sichtlich mehr für das Spiel, zeigte die grössere Laufbereitschaft und den gepflegteren Fussball.

Die Angriffsbemühungen seitens Gossau sahen oft so aus, dass ein langer Ball hinter die Abwehr gespielt wurde. Diese Bälle schienen den Kronen sichtlich Mühe zu bereiten. Wegen mangelnder Kommunikation kam es mehrfach zu Missverständnissen und folglich zu Feuerwehrübungen, weil sich niemand bei der Klärung der Situation verantwortlich fühlte.

In der 38. Spielminute war es dann der FC Gossau, der nach einem Eckball den Score eröffnete und mit 1:0 in Führung ging. Es ist kein schlechter Scherz, aber wieder kassiert der SC Brühl ein Tor nach einem ruhenden Ball. Man bedenke: Der SCB2 hat in der Rückrunde von insgesamt 9 Toren 6 Tore nach einem Eckball oder Freistoss zugelassen. Es fehlt an Antizipation und dem bedingungslosen Willen nötigenfalls mit dem Kopf durch die Wand zu brechen.

Die Pausenführung des FC Gossau in der Höhe von 1:0 ging in Ordnung. Das aus dem einzigen Grund, weil Gossau nach einem Handspiel seitens Brühl ein glasklarer Elfmeter hätte zugesprochen werden müssen. Aber Handspiele wurden in dieser Partie generell nicht gepfiffen.

In der zweiten Halbzeit sollte es dann zur grossen Show eines Marco Hug und Michael Wagner kommen. Letzerer drehte dermassen auf, dass es im Minutentakt zu brandgefährlichen Chancen für den SC Brühl kam. Der linke Aussenverteidiger des FC Gossau konnte einem in Anbetracht dessen, dass er gleich mehrfach von Michael Wagner im Regen stehen gelassen wurde, Leid tun. Wagner war schlichtweg nicht mehr zu halten und lancierte Angriffe in einem beeindruckenden Tempo.

Vom FC Gossau war in der zweiten Hälften nicht mehr viel zu sehen. Man konzentrierte sich darauf, den knappen Vorsprung irgendwie über die Zeit zu bringen. Wenn sich das Mal nicht rächen wird?

In der 74. Spielminute passierte das, was schon lange überfällig war: Marco Hug schoss sein erstes Tor im Dress des SC Brühl. Und was für ein Wichtiges dazu! Spieler, die angereisten Zuschauer und der Trainer freuten sich für Hug.

Von nun an stand der FC Gossau unter Dauerbeschuss. Gossau’s Schlussmann musste sein ganzes Können auspacken. Genau dieser Torhüter war es, der mit grandiosen Paraden den FC Gossau am Leben erhalten liess. Es roch förmlich nach dem 1:2 und aufgrund des Spielverlaufs wäre der Führungstreffer mehr als verdient gewesen.

Doch dann kam alles anders.

Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung spielte Gossau einmal mehr den langen Ball hinter die Abwehr. Dort fand das Leder einen Mitspieler, der bei der Ballannahme leider die Hände zur Hilfe nehmen musste. Obwohl Trainer und einzelne Spieler das gegenüber dem Unparteiischen sofort angezeigt haben, blieb der pfiff aus und der Angreifer zog aus knapp 11 Meter ab.

2:1 für Gossau. Siegestreffer in der 85. Spielminute. Bitter für den SC Brühl.

Für PF PRO SOCCER stand Trainer Pascal Frommenwiler Red und Antwort.

Viertes Spiel hintereinander sieglos. Kriese oder Erklärung?

Eine Kriese haben wir mit Sicherheit nicht. Viel eher haben wir derzeit mit Personalproblemen zu kämpfen, die es in diesem Umfang bis anhin noch nie gegeben hat. Rechnen wir den langzeitverletzten Simon Ilonga und Oliver Hächler dazu, fehlten insgesamt sieben Spieler. Das ist mehr als eine halbe Mannschaft.

Trotz allem will ich die Leistung der heutigen SCB2-Mannschaft würdigen. Sie hat gekämpft, das Spiel mehrheitlich sogar dominiert und ist letztlich nur am hervorragenden Torhüter des FC Gossau gescheitert. Das tut mir Leid für die Jungs.

Der gegnerische Trainer warf dem Schiedsrichter mangelnde Laufbereitschaft vor. Wie siehst du das?

Zu diesem ewigen Thema will ich nichts mehr sagen. Es gibt Situationen, dafür sind mir sogar kostenlose Worte zu schade.

Ihr habt trotzdem Grund zu feiern. Ist das so?

Ja, absolut! Wir haben alle sechs Ziele für die Saison 2012/2013 bereits frühzeitig erreicht. Es ist mir bewusst, dass aufgrund der guten Resultate die Leute gerne noch mehr gesehen hätten, aber man soll nichts überstürzen.

Wo stand die Mannschaft heute vor einem Jahr? Wo steht die Mannschaft jetzt?

Die Saison 2012/2013 steht ganz im Zeichen der Organisation, der Mannschaftszusammenstellung und der Disziplin. Wir sind absolut auf Kurs.

Ich nutze die restlichen Spiele um gewisse Dinge auszuprobieren, die mir wichtige Erkenntnisse liefern.

Ein Wort zu Marco Hug?

Endlich! Mir fällt ein Stein vom Herzen. Marco kämpft jedes Spiel bis zum Umfallen. Oft fehlten nur Millimeter. Heute konnte er sich endlich selbst mit einem Tor belohnen.

Michael Wagner?

Michael Wagner war in der zweiten Halbzeit das Mass der Dinge. Im Minutentakt spielte er Angriffe heraus und zeigte endlich einmal wieder was in ihm steckt. Ich bin froh und stolz zu gleich, dass Michi endlich wieder einmal seine ganze Klasse aufblitzen liess. Ich hoffe es werden in Zukunft etwas weniger up & downs, dafür mehr Wagner-Sternstunden kommen. Seine Spielweise und sein Spielwitz gefallen mir persönlich sehr gut. Er wird seinen Weg machen, ganz bestimmt.

Noch irgendwelche Schlussbemerkungen?

Bayern gewinnt die Champions League.

PF PRO SOCCER bedankt sich für das Interview mit einem bestens gelaunten Trainer des SCB2.

Sportliche Grüsse

PF PRO SOCCER

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